Der Ton bei Ebbelwoi Jost stimmt, genauso wie der herzliche Service und die rustikalen Speisen. Die Schoppenauswahl hat noch Luft nach oben
Es gibt diese Stadtteil-Lokale, wo sich selbst Ortsfremde nach wenigen Minuten willkommen fühlen. Ebbelwoi Jost gehört in diese Kategorie. Julian Jost begrüßt die Gäste und empfiehlt angesichts der heißen Temperaturen im schönsten hessischen Idiom einen Platz im Biergarten unter der Kastanie, weil da „e bissi Lüftsche“ sei. Wir folgen dem Rat und fühlen uns dank der Frankfurt-inspirierten Mauer-Malereien sofort wohl. Aber auch im Inneren – wir ziehen nach Erhalt unserer Essen in den mit viel Lokalkolorit gestalteten Gastraum um, da zu viele Wespen das „Lüftsche“ ebenfalls zu schätzen wussten – macht es Spaß. Zügig kommen wir mit dem Mann hinter dem Tresen ins Gespräch, der sich trotz der offensichtlichen Eintracht-Verbundenheit des Restaurants als Fan der Offenbacher Kickers zu erkennen gibt. Die Speisekarte enthält von Handkäs (ab 4,90 €) über Grie Soß (12,90 €) und Rippchen (15,50 €) bis hin zum Frankfurter Schnitzel (17,90 €) all das, was man von klassischer Frankfurter Küche erwartet. Wir entscheiden uns für das Hausmacher Wurstbrettchen (12,90 €), Handkästatar auf Rote-Beete-Carpaccio mit Pesto aus grüner Soße (9,90 €) und Bratwurst mit Kartoffelstampf und Ebbelwoi-Sauerkraut (13,90 €). Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Bei den Wurstwaren schmeckt man das Metzgerhandwerk, lediglich beim Sauerkraut fehlt die angekündigte Apfelwein-Note. Wermutstropfen: Bei der Apfelwein-Auswahl vermissen wir neben den „Klassikern“ der Kelterei Possmann noch einen mutigen Sidekick.
Jürgen Mai
Essen 5/6
Service 6/6
Ambiente 5/6
Ebbelwoi Jost
Schwanheimer Straße 70A (Niederrad)
(0151) 68 46 87 39
Mi-So 17-22 Uhr
Nicht barrierefrei