
Sri Lanka – ehemals Ceylon – wird die „Träne Indiens“ genannt und beim Testen des authentischen Streetsfoods fließen auch Tränen: Die des Glücks
Zugegeben: Candleligtdinnertauglich ist der kleine Gastraum nicht. Auch die Karte ist mit jeweils zwei Vorspeisen, Hauptspeisen und Desserts überschaubar. Die Qualität der Speisen hat es aber in sich und geht weit über das hinaus, was für gewöhnlich als Streetfood bezeichnet wird. Wir starten mit dem Hauptgang Chicken Kottu, ein Gericht aus gehacktem Rotti (Fladenbrot), Chickencurry, Ei und Gemüse (11,20 €), sowie Lamm Bowl serviert mit Reis, Lammcurry, Linsen, Auberginen, Zucchini, dazu ein knuspriges Papadam (Fladen) (14,40 €). Das Kottu ist eine Art Brei, der mit sauer eingelegten roten Zwiebel und Kräutern erstaunlicherweise auch optisch etwas hermacht. Der Geschmack ist sowieso über jeden Zweifel erhaben: Das Gericht beherrscht dank üppigem Einsatz von Curryblättern, Kardamom und Co. die komplette Gewürzklaviatur. Auf dem selben hohen Niveau spielt die Bowl. Die vier verschiedenen Currys mit den eher süßlichen Auberginen, den erdigen Linsen, den vorsichtiger abgeschmeckten Zucchini und dem deftig-zarten Lamm lassen keine Wünsche offen. Zum Abschluss ordern wir beim sehr freundlichen Inhaber Watilappan, ein traditionelles Dessert aus Kokosmilch, Eiern, Cashew, Jaggery (Palmzucker), verfeinert mit Kardamom und anderen Gewürzen (5,20 €), das entfernt an einen Pudding erinnert und mit seinen gerösteten Cashews auch für die nötige Textur sorgt. Dazu passt der unglaublich leckere Ceylon Tea, traditionell zubereitet mit Milch, Zucker und klarer Ingwernote (3,50 €).
Michael Faust
Essen: 6/6
Service: 5/6
Ambiente: 3/6
Ceylonilicous
Bolongarostr. 141 (Höchst)
(0171) 34 70 75 1, Instagram: @ceylonilicous_frankfurt
Mo-Sa 11-20 Uhr
Nicht barrierefrei