
Die meisten Restaurants können sich über mangelnde Gäste nicht beschweren, ganz im Gegenteil. Doch wie mit den Anfragen zurechtkommen, wenn Personalnotstand herrscht. Auch mit so einigem anderen Problemen. Darüber haben wir mit Frank Winkler, Mitglied im Beirat der Initiative Gastronomie Frankfurt e. V. (IGF), gesprochen.
„Die Lage in den gastronomischen Betrieben spitzt sich weiterhin zu“, betont Frank Winkler. Die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise sowie der anhaltende Personalmangel würden das Arbeiten in den Betrieben deutlich erschweren. „Die Personallage hat sich im Vergleich zu vor einem halben Jahr noch mal verschlimmert. Wir stellen fest, dass manche Betriebe Anfragen der Gäste zum Beispiel für Veranstaltungen entweder verschieben oder gar absagen müssen, weil kaum Personal vorhanden ist oder wegen Krankheit jetzt zur Winterzeit kurzfristig ausfällt.“ Trotz der vielen Schwierigkeiten, denen Gastronominnen und Gastronomen derzeit ausgesetzt sind, reagiere ein Großteil der Gäste mit Verständnis. „Die Mehrheit versteht, dass wir unsere Preise anpassen mussten; Beschwerden darüber gibt es selten. Auch sehen wir nicht, dass aufgrund der Preisanstiege die Reservierungen stark zurückgehen – zumindest in der Stadt, Betriebe in ländlichen Regionen haben damit deutlich mehr zu kämpfen.“ Womit sich einige Betriebe derzeit beschäftigten sei laut Winkler die Rückzahlung von Corona-Überbrückungshilfen. „Viele Betriebe, die auf das zugesicherte Geld vom Staat gesetzt haben, müssen nun zum Teil Nachzahlungen leisten – Ausgleichsgelder, mit denen sie fest kalkuliert haben, gehen jetzt wieder zurück. Das kann für viele Betriebe in der aktuellen Lage existenzielle Folgen haben.“
Mehrwegpflicht - Auffüllen bitte
Seit 1. Januar 2023 gilt bundesweit eine Mehrwegpflicht in der Gastronomie. Restaurants müssen ihren Kund:innen anbieten, Mehrwegverpackungen für Essen zum Mitnehmen anzubieten. Bestimmte kleinere Läden sind von der Pflicht ausgenommen. Allerdings können Gäste sich hier mitgebrachte Behälter befüllen lassen. Und das ist auch gut so, der Umwelt zuliebe. Noch sind viele Fragen offen – sowohl bei Besucher:innen und auch bei Gastronom:innen. Für viele ist die Umsetzung äußerst schwierig und mit deutlichen Mehrkosten verbunden.