
König Fußball hat in der Stadt Frankfurt einen enormen Stellenwert. Das liegt auch und vor allem am Spitzenklub Eintracht Frankfurt. Der Verein konnte in den letzten Jahren zahlreiche große Erfolge für sich verbuchen, die nicht nur Anhänger und Medien überraschten, sondern den Klub auch internationalen bekannt machten.
An der Spitze stehen die zahllosen internationalen Siege, die im Vorjahr mit dem Gewinn der UEFA Europa League gipfelten. Spätestens nach dem spektakulären 3:2 Erfolg beim FC Barcelona wusste jeder Fußballfan, dass mit den Spielern auf Frankfurt jederzeit zu rechnen ist.
Vom Außenseiter zum gefürchteten Gegner
Das zeigte auch Auswirkungen auf die Wettquoten. Dort sahen nicht nur die Wettfreunde, sondern auch die Buchmacher plötzlich einen attraktiven Wettmarkt entstehen. Eintracht Frankfurt rückte damit bei den Fußballwetten in den Mittelpunkt des Geschehens, schließlich galt die Mannschaft trotz guter Leistungen in der Vergangenheit, in der UEFA Europa League immer als Außenseiter. Doch das hat sich geändert. Nach einem aufsehenerregenden Halbfinale gegen den FC Chelsea und dem Sieg in der europäischen Liga 2022, weiß Fußball-Europa, dass in Frankfurt erfolgreicher Fußball gespielt wird.
In den fast 125 Jahren seiner Geschichte ist der Klub an der Spitze seiner Erfolge angekommen. Doch auch die Bilanz in der deutschen Fußball-Bundesliga kann sich sehen lassen. Hier liegt Eintracht Frankfurt immerhin auf Platz acht der ewigen Tabelle der Liga. Gewinnen konnte der Verein die deutsche Königsklasse jedoch erst ein einziges Mal. Das war bereits 1959.
Spezialdisziplin Cup
Ganz anders sieht es jedoch im Deutschen Fußball-Pokal aus. Der direkte Zweikampf scheint dem Verein zu liegen, denn hier kann der Klub bereits auf insgesamt fünf Triumphe vereisen. Zuletzt holte Eintracht Frankfurt 2018 den Pokal.
Eintracht Frankfurt hat derzeit 115.000 Mitglieder, das macht den Klub zum siebtgrößten in Deutschland und zur Nummer 14 weltweit. Wie stark der Anhang seine Spieler anfeuert und damit den Ausgang von Spielen beeinflussen kann, bekommen nicht nur die Mannschaften der Deutschen Fußball-Bundesliga, sondern auch die Top-Klubs in Europa regelmäßig zu spüren. Bestes Beispiel dafür war das jetzt schon legendäre Spiel gegen den FC Barcelona in Spanien. Damals „überschwemmten“ bis zu 30.000 Anhänger die katalanische Hauptstadt und verwandelten das Heimspiel des FC Barcelona in ein Auswärtsspiel. Am Ende siegten die Frankfurter 3:2 und sorgten damit für Schlagzeilen in ganz Europa.
Erfolgreiche Trainer in Serie
Besonderen Anteil am Erfolg der letzten Jahre hatten zweifellos die Trainer. Bei der Auswahl bewies die Vereinsführung immer wieder ein glückliches Händchen. Nico Kovacs führte seine Mannschaft zunächst in das Finale des DFB-Pokals. Das Spiel in Berlin wies damals eine besondere Brisanz auf, schließlich sollte der Erfolgstrainer ausgerechnet auf seinen neuen Arbeitgeber treffen. Beim FC Bayern München war man von der Arbeit des Kroaten in Frankfurt so angetan, dass man ihn als neuen Trainer nach München holte. Kovacs kannte jedoch keine Gnade und gewann das Spiel gegen den Deutschen Meister. Eintracht Frankfurt holte 2018 seinen fünften DFB-Pokal und blamierte den Serienmeister aus München.
Der Nachfolger von Nico Kovacs kam aus Österreich. Adi Hütter war zuvor bereits Österreichischer und Schweizer Meister geworden, bevor er erstmals in die Deutsche Fußball-Bundesliga wechselte. Dort startete er katastrophal und flog als DFB-Pokal-Titelverteidiger in der ersten Runde gegen einen Viertligisten raus. Doch Hütter erhielt die benötigte Zeit und formte aus der Mannschaft ein Siegerteam. Mit ihm stieß er bis ins Halbfinale der UEFA Europa League vor, in dem sich das Team nach einem Elfmeterschießen dem FC Chelsea geschlagen geben musste. Als erste deutsche Mannschaft der Geschichte konnte Eintracht Frankfurt alle sechs Gruppenspiele gewinnen. Gleichzeitig gelang es Hütter, das Team im oberen Drittel der Deutschen Fußball-Bundesliga zu etablieren. Nach seinem Abgang zu Borussia Mönchengladbach holte die Vereinsführung den ehemaligen Spielleiter des VfL Wolfsburg.
Oliver Glasner wurde neuer Cheftrainer und führte den Erfolgsweg seiner Vorgänger fort. Dieser fand im Gewinn der UEFA Europa League seinen vorläufigen Höhepunkt. In der aktuellen Saison stieß Eintracht Frankfurt neuerlich bis ins Achtelfinale des Bewerbes vor, bevor nach zwei Niederlagen gegen SC Napoli Schluss war. In der Deutschen Fußball-Bundesliga kämpft der Klub aktuell um eine neuerliche Qualifikation für die europäischen Bewerbe. Gleichzeitig muss Eintracht Frankfurt neuerlich befürchten, dass es seinen Erfolgstrainer verliert. Wie schon in der Vergangenheit sind die Leistungen des Trainers europaweit nicht unbemerkt geblieben. Zahlreiche Spitzenklubs zeigen Interesse, der Verbleib von Oliver Glasner in Frankfurt ist noch nicht gesichert.
Angesichts dieser Entwicklungen ist es nicht überraschend, dass der Fußball in Frankfurt einen hohen Stellenwert genießt. Das zeigt sich auch in der Marktwertentwicklung, die seit dem Jahr 2017 einen rasanten Höhenflug erlebt.
Nicht umsonst reißen sich Spitzenklubs aus ganz Europa um die Stars aus Frankfurt. Das spült zwar immer wieder Geld in die Kassa, zwingt den Klub jedoch sich neuerlich auf die Suche nach neuen Talenten zu machen, die gut zur Mannschaft passen. Bisher ist es Eintracht Frankfurt gelungen, das hohen Niveau zu halten, das lässt die Anhänger darauf hoffen, dass der Höhenflug auch in Zukunft weitergeht.