Banken haben viel Macht und sind ein wichtiger Faktor der Wirtschaft, das zeigt sich nicht nur am Frankfurter Bankenviertel, wo die prestigeträchtigen Bauten der namhaftesten Banken in den Himmel ragen. Die meisten bestehen schon seit vielen Jahren und haben ihre Tradition. Doch seit einigen Jahren machen neu gegründete Banken, die hauptsächlich online agieren, Druck auf die Alteingesessenen – die Neobanken.
Neobanken gelten als schneller und flexibler und viele Kunden wechseln weg von den klassischen Filialbanken. Deshalb stellt sich aus Unternehmersicht die Frage, welche Vor- und Nachteile Neobanken für Firmen haben und welche Bank in Geschäftsbelangen besser helfen kann. Diese Fragen sollen in diesem Artikel beantwortet werden.
Filialbanken bieten vor allem Sicherheit
Filialbanken gelten als sicherer Hafen, wenn es um Finanzen geht. Jahrzehntelange Erfahrung, tiefe Wurzeln in der Wirtschaftswelt und Stabilität ist ihr Versprechen. Das gefällt besonders Unternehmen, die auf Nummer sicher gehen wollen. Filialbanken stehen für Beständigkeit, denn diese Banken wanken nicht so leicht und selbst wenn mal Turbulenzen auftreten, greift die Einlagensicherung. Ein klarer Vorteil für Unternehmen, die keine Lust auf Abenteuer haben, wenn es um ihr Geld geht. Wenn Sicherheit Priorität hat, führt an Filialbanken kaum ein Weg vorbei.
Ein echter Mensch, der einem bei Fragen und Problemen zur Seite steht, kann keine App bieten, wer aber eine Filialbank wählt, bekommt persönliche Betreuung, die gerade bei größeren Vorhaben wichtig ist. Ob es um eine Unternehmensgründung oder eine Finanzierung geht, bei einer Filialbank sitzt jemand am Tisch, der den Durchblick hat. Und dieses Gefühl, jemanden an seiner Seite zu wissen, kann einem die digitale Welt nicht so einfach geben.
Wenn es um Geld für Wachstum oder Investitionen geht, machen Filialbanken keine halben Sachen. Größere Kredite, bessere Konditionen und fundierte Beratung sind die Trümpfe, die traditionelle Banken ausspielen. Wer plant, sein Unternehmen auf das nächste Level zu heben, ist hier genau richtig. Neobanken mögen viele Dinge schnell erledigen, aber wenn es um Kredite geht, stehen sie meist mit leeren Händen da.
Neobanken – flexibel und digital
Die Alternative zu konventionellen Banken sind Neobanken. Bei den digitalen Banken geht alles schnell, einfach und bequem über die Bühne. Gerade für diejenigen, die keine Lust auf Papierkram und Bürokratie haben, sind diese Banken eine echte Erleichterung.
Bei Neobanken läuft alles digital – und das macht vieles schneller. Wenn es darum geht, ein Geschäftskonto für Einzelunternehmer eröffnen zu wollen, dann benötigt man hier kein Papier, keine Termine, denn alles geht per App. Besonders für Selbstständige und Freiberufler, die ihre privaten und geschäftlichen Finanzen trennen möchten, ist das ein klarer Vorteil, auch wenn dies gesetzlich nicht vorgeschrieben ist.
Kontoführungsgebühren sind bei Neobanken oft Fehlanzeige. Sie punkten mit niedrigen Kosten und das macht sie besonders für kleine Unternehmen und Freelancer attraktiv. Man spart sich die Gebühren, die bei traditionellen Banken oft wie ein Stachel im Fleisch stecken. So bleibt mehr vom Gewinn übrig, und das sollte schließlich das Ziel sein.
Wer braucht noch Filialen, wenn man das komplette Bankgeschäft in der Hosentasche hat? Mit den Apps der Neobanken lässt sich alles von unterwegs erledigen: Überweisungen, Kontostand checken, Rechnungen bezahlen und das rund um die Uhr. Für alle, die viel unterwegs sind oder keine Zeit für Filialbesuche haben, ist das ein unschlagbarer Vorteil.
Was sind die Nachteile von Filialbanken?
Natürlich hat auch die traditionelle Bankwelt ihre Nachteile und die zeigen sich besonders bei den Kosten und der Geschwindigkeit. Filialbanken sind nicht gerade für günstige Kontoführungsgebühren bekannt, weil jede Überweisung, jede Bareinzahlung ordentlich ins Geld gehen kann. Besonders kleinere Unternehmen oder Selbstständige, die auf ihre Kosten achten müssen, können sich hier schnell die Finger verbrennen.
Zudem dauert bei Filialbanken alles etwas länger. Egal, ob es um die Eröffnung eines Kontos oder die Beantragung eines Kredits geht, die Prozesse ziehen sich oft lange hin. Wer hier mal eben schnell etwas erledigen möchte, stößt an Grenzen. Und wenn es um das Anlegen von Kapital geht, sind die Angebote der Filialbanken auch nicht unbedingt besser als ihre neue Konkurrenz. Die hohen Gebühren und eingeschränkten Möglichkeiten machen sie unattraktiv, besonders, wenn man bedenkt, dass man sein Geld woanders effizienter parken könnte.
Was sind die Nachteile von Neobanken?
Genau wie die konventionellen Banken haben auch Neobanken ihre Schwachstellen. So einfach und bequem alles auch sein mag, es gibt klare Einschränkungen, die man nicht ignorieren sollte.
Neobanken sind ideal, wenn es um schnelle Transaktionen geht, aber wenn es um Kredite geht, lassen sie viele Unternehmen im Regen stehen. Meist gibt es keine oder nur begrenzte Kreditmöglichkeiten und für größere Finanzierungen oder Investitionen ist man daher bei den klassischen Banken besser aufgehoben.
Neobanken mögen modern und digital sein, aber sie haben ein Risiko in der Insolvenz. Der Fall von RIDE zeigt, wie schnell eine Neobank von der Bildfläche verschwinden kann, denn auch wenn das Geld durch Einlagensicherung geschützt ist, bringt eine Insolvenz viel Aufwand mit sich. Unternehmen, die plötzlich ihre Konten umziehen müssen, verlieren wertvolle Zeit und haben einen zusätzlichen Aufwand. Es kann außerdem Jahre dauern, bis man Geld, das auf diese Weise verloren geht, zurückbekommt.
Bei Neobanken kann es zudem zu unerwarteten zusätzlichen Kosten kommen. Einige haben in der Vergangenheit ihre Gebührenstruktur aktiv über Nacht geändert, weil durch die kostenlosen Funktionen zu viel Geld verloren ging. Grund dafür ist unter anderem, dass viele neue Banken in den ersten Monaten oder Jahren keine wirklich schwarzen Zahlen schreiben und dann nachjustieren müssen. Was gestern noch kostenlos war, kann heute Geld koste und dieser Umstand mag viele Interessierte abstoßen.
Verschiedene Banken für verschiedene Prioritäten
Letztlich kommt es darauf an, welche Bedürfnisse ein Unternehmen hat. Wer Sicherheit und persönlichen Kontakt schätzt, ist bei Filialbanken besser aufgehoben. Es dauert länger und kostet mehr, aber dafür gibt es Stabilität und verlässliche Kredite. Neobanken hingegen bieten mehr Flexibilität, niedrigere Gebühren und schnellen Zugang zu digitalen Services. Wer sein Geschäft hauptsächlich online führt und keine langfristigen Finanzierungspläne hat, findet hier eine smarte Lösung, muss aber mit dem Risiko leben, dass sich die Konditionen auch mal ändern können.
Die Entscheidung ist am Ende eine Frage der Prioritäten des Unternehmens. Deshalb muss jedes Unternehmen genau abwägen, welche Bank am besten passt und wie die Geschäftsidee, die dahinter steht, am besten umgesetzt werden kann.