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Happy friends having fun with fire sparkles. Young people millen
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In einer Großstadt wie Frankfurt, deren Einwohnerschaft sich mehrheitlich aus Wohnungsmietern zusammensetzt, haben nur die wenigsten zuhause einen ausreichend großen Garten, um dort zwischen Geburtstag und Hochzeit im Freien eine richtige Party-Sause zu starten.
Bedeutet, wer es sich trotzdem nicht nehmen lassen möchte, unter freiem Himmel zu feiern, muss sich nach einer Alternative umsehen. Klingt schwieriger, als es in der Praxis ist. Tatsächlich kann Frankfurt und Umgebung mit einer solchen Vielfalt von Outdoor-Partylocations aufwarten, dass man unumwunden von der berühmten „Qual der Wahl“ sprechen kann. Wir haben uns deshalb in den Location-Dschungel begeben und einige der schönsten davon mitgebracht.
Das Wichtigste rund um die Planung und Durchführung
Draußen zu feiern, bedeutet praktisch immer, der Witterung schutzlos ausgeliefert zu sein. Beim Grillen kann zudem in heißen, trockenen Phasen ein gewisses Brandrisiko hinzukommen. Einige (vor allem öffentliche) Locations können darüber hinaus gar nicht angemietet werden, sondern sind sozusagen „free for all“. Bedeutet, wer zuerst da ist, sichert sich den Bereich, alle anderen haben das Nachsehen. In der Praxis kommt noch einiges mehr hinzu. Die folgenden Tipps haben sich dafür bewährt:
- Absolut niemals dem Wetter(bericht) blindlings vertrauen. Das gilt sowohl für Schauer als auch eine zu heftig stechende Sonne – tagsüber mehrere Stunden lang ohne jeden Schatten in praller Sonne feiern, dürfte für die Feierlaune und vielleicht sogar die Gesundheit (Stichwort Sonnenstich) gar nicht förderlich sein. Bedeutet: Gegebenenfalls mit den Betreibern sprechen, ob es vor Ort genügend Schattenspender/Regenschutz gibt und im Zweifelsfall einfach selbst welchen mitbringen. Für eine ganze Partygesellschaft bietet sich hierfür als edle und hochwertige Lösung ein vollwertiges Partyzelt an – deutlich größer als typische Gartenpavillons. Als Faustregel gilt: Die Überdachung sollte groß genug sein, damit die gesamte Partygesellschaft bequem darin untergebracht werden kann.
- Vorsicht bei Frankfurts öffentlichen Parks. Hier heißt es nicht nur, gerade an guten Party-Tagen frühzeitig da zu sein, weil die Plätze nicht reserviert werden können. Ebenso ist Grillen nur an dafür ausgewiesenen Bereichen gestattet. Und: Abgesehen von den Waldspielplätzen Scheerwald und Schwanheim muss man praktisch alles inklusive der Sitzgelegenheiten und gegebenenfalls Stromerzeugung selbst mitbringen. Vielfach gilt das nicht zuletzt für irgendeine Option, um seine Notdurft verrichten zu können. Nicht überall sind automatisch WCs vorhanden – wenigstens nicht in komfortabler Nähe.
- Keine Experimente mit dem Grill. Besonders nicht, wenn er mit Kohle betrieben wird. Das Gerät sollte dann grundsätzlich an einem Ort stehen, wo es weder durch Hitze und Funkenflug Schäden anrichten kann, noch im Party-Trubel vielleicht versehentlich umkippt. Im Zweifelsfall: Den Grill durch einen Tresen aus Klapptischen von den Feiernden etwas abtrennen. Dabei immer bedenken, wer beispielsweise gerade ausgelassen tanzt, schaut nicht dauernd um sich herum.
Und ganz wichtig: Bei allem, was sich reservieren lässt, heißt es wirklich schnell bzw. früh zu sein. Wer etwa erwartet, zwei Wochen vor seinem Geburtstag ganz locker eine Location mieten zu können, wird wahrscheinlich bitter enttäuscht – besonders, wenn es sich um ein Wochenende, einen Feier- oder allgemein Ferientag handelt. Faustregel: Sobald das Party-Datum feststeht, gibt es keinen Grund, nicht schon zu reservieren, falls Reservierungen möglich sind – sogar dann, wenn die Feier erst im nächsten Jahr steigt.
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Der abendliche Wolkenhimmel spiegelt sich in einem See im Ostpark in Frankfurt am Main
Der abendliche Wolkenhimmel spiegelt sich in einem See im Ostpark in Frankfurt am Main
1. Der Ostpark – geliebter Klassiker
Im Stadtteil Ostend liegt nicht nur Frankfurts und Deutschland ältester Volkspark (eröffnet 1911), sondern ebenso derjenige mit der zweitgrößten Fläche der Stadt – und mutmaßlich größten Beliebtheit für Feiernde.
Selbst, wenn man den 4,2 Hektar großen Weiher in der Mitte abzieht, handelt es sich immer noch um eine immerhin einen Viertel Quadratkilometer große Grünanlage mit großen Wiesen und genügend Bäumen, um zu vergessen, dass man sich mitten zwischen Eissporthalle, A661 und Containerbahnhof Ost befindet.
Heißt, selbst wenn es hier an guten Tagen hoch hergeht, findet sich oft genug noch ein Party-Plätzchen (erst recht, wenn man seinen eigenen Grill mitbringt) und treten die Feiergesellschaften sich nicht gegenseitig auf die Füße.
2. Die Insel Nonnenau – Schmuckstück abseits der Stadt
Zugegeben, wer auf der im Rhein liegenden Insel Nonnenau feiern will, muss ein bisschen reisen, denn die Insel gehört zu Ginsheim-Gustavsburg. Dafür gibt es in der ganzen Region wohl keine andere Partylocation mit so vergleichsweise wenig „Laufkundschaft“. Denn die langgezogene Insel ist nur an ihrer Südspitze über den Steindamm bei Trebur zu erreichen. Weiter oben gibt es ansonsten nur eine Fähre.
Doppelt gut: Nicht nur kann man hier „frei“ feiern. An der nördlichen Inselspitze findet sich das Hofgut Insel Nonnenau, eine im ganzen Rhein-Main-Gebiet bekannte, anmietbare Eventlocation für bis zu 500 Personen.
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Lohrpark Frankfurt
3. Der Lohrberg – Frankfurts romantische Ecke
Einstmals hatte Frankfurt mehrere Weinberge, die jedoch über die Jahre hinweg verschiedensten Gründen zum Opfer fielen. Der „Last Mountain Standing“ der Stadt ist der Lohrberg – der letzte wirkliche Weinberg, der sich noch innerhalb der Stadtgrenzen befindet.
Die nur etwa 10.000 Flaschen Riesling, die der Berg alljährlich hergibt, mögen zahlenmäßig nicht viel sein – sind aber aufgrund ihrer Qualität begehrt. Noch wichtiger aus Party-Sicht ist indes der zum Berg gehörige Lohrpark. Was das Panorama anbelangt, gehört er definitiv zu den Sahnestücken der Stadt. Denn von den sanft gewellten Wiesen aus liegt die Skyline wie ein Panorama-Poster vor einem. Gerade in den Abendstunden bekommt das einen ziemlich romantischen Touch.
Leider macht diese Kombination den „Hausberg“ der Frankfurter aber auch etwas knifflig: An Wochenenden mit angekündigt schönem Wetter muss man wirklich früh da sein und sich seinen „Claim“ sichern, bevor der Park sich ziemlich füllt. Wer es einrichten kann, sollte deshalb besser unter der Woche dort feiern und so mehr Platz für sich haben.
4. Der Nordpark – Frankfurts Dschungel
Es dürfte mutmaßlich auf dem Stadtgebiet keinen anderen Ort geben, der so wenig städtisch wirkt – sondern teilweise regelrecht nach Urwald aussieht. So strotzt der im Stadtteil Bonames gelegene Nordpark regelrecht vor Wildwuchs und ursprünglicher Natur und bietet jede Menge Ecken, um sich zurückzuziehen.
Gleichsam handelt es sich aber definitiv nicht um ein in Gänze sich selbst überlassenes Areal. Dadurch finden sich hier ebenso ausgewiesene Grillplätze wie Ecken für Picknicks. Dazu Findlinge und Baumstämme, die zum Sitzen einladen. Gibt es einen Haken an der Sache? Leider ja: Der Park hat keine eigenen Sanitäreinrichtungen. Das macht ihn für ausgedehnte Feiern etwas schwierig zu benutzen.
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Ein Seitenarm der Nidda bei Frankfurt
5. Der Waldspielpark Scheerwald – Legende für Familien
Wer mit Kindern feiert, der muss in vielen „normalen“ Parks immer im Hinterkopf behalten, wie er die Kids die ganze Zeit über anständig bespaßen kann, ansonsten wird es ganz schnell langweilig – nicht alle Kinder wollen stundenlang über Wiesen sausen und dabei mit diversen Bällen und Ähnlichem spielen.
Gar keine diesbezüglichen Fragen lässt der im Stadtteil Oberrad gelegene Waldspielpark Scheerwald offen. Neben den obligatorischen Grill- und Feuerstellen trumpft das Areal mit gleich mehreren Spielplätzen, Wiesen, einem Wasserspielplatz und sogar einer 18-löchigen Minigolfanlage auf. Definitiv also genügend Möglichkeiten, um kleinen und großen Kindern richtig viel Spaß neben der eigentlichen Feier zu gönnen.
6. Die Wolfschlucht Rodgau – Edles für geschlossene Gesellschaften
Die Feier soll zwar unter freiem Himmel, aber nicht in der Öffentlichkeit eines Parks stattfinden? In dem Fall gehört die zum Kreis Offenbach gehörige Stadt Rodgau definitiv zu den räumlich nächsten Gebieten, wenn es nicht direkt in Frankfurt sein soll. Genauer: Hier findet sich die Wolfschlucht Rodgau.
Die privat betriebene Eventlocation überzeugt vor allem mit ihren Outdoor-Features und der Lage. Bereits die Umgebung ist malerisch. Zur Wolfschlucht selbst gehört aber ebenso eine herrliche Parkanlage, in der man unter anderem ein Festzelt für bis zu 250 Personen anmieten kann.
7. Das LiLu Niederrad – wiederauferstandener Phoenix
Der Frankfurter Volksmund hat aus dem Licht- und Luftbad Niederrad schon sehr frühzeitig einfach nur LiLu gemacht – nämlich schon kurz nach der Eröffnung des öffentlichen Standbades im Jahr 1900.
Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939 – 1945) war es mit dem Bäderbetrieb erst einmal für längere Zeit vorbei. Nachdem allerdings Anfang der 21. Jahrhunderts eine umfassende Renovierung erfolgte, zeigt sich das LiLu mittlerweile wieder in seinem alten Glanz. Was es als Eventlocation so gut macht, ist nicht nur die Lage auf einer Landzunge im Main und die gesamte Gestaltung als Park. Es ist ebenso die geschickte Aufteilung. Der Feier-Bereich ist dadurch von den Liegewiesen und Spielzonen räumlich etwas abgetrennt.
Dadurch mischen sich die Anwesenden unterschiedlicher Besuchsgründe nicht so sehr untereinander – das lässt allen ein bisschen mehr Raum für ihre jeweiligen Tätigkeiten.