Foto: Marina Hoppmann
Corona trifft uns alle … und doch einige mehr. Vor allem die Club- und Veranstaltungsbranche kämpft ums Überleben.
Was ist Kultur? Theater und Oper natürlich, auch Kunst und Literatur schenken uns kulturelle Freuden. Das aber tun auch Veranstaltungen, die nicht der sogenannten Hochkultur entspringen, sondern mit Konzerten aller Musikgenres und Clubevents zu Hochstimmung beitragen möchten. Schön langsam dürfen kleinere Konzerte, sofern für die Veranstalter*innen überhaupt finanzierbar, wieder stattfinden. Wann das Clubleben wieder zu erleben sein wird, steht in den Sternen. Oder im Corona-Masterplan der Regierung. Hungrig tanzen diverse Grüppchen nachts im Park oder Frankfurts Hinterhöfen, bewegen sich zu den treibenden Beats von Online-Raves, die viele Clubs viral anbieten. Wann wird es auch Lockerungen für die Clubkultur geben? Wann öffnen sich die Clubtüren von Adlib, Freud und Batschkapp? Und wie geht es Zoom, Tanzhaus West und Robert Johnson? Wie lange können die Frankfurter Clubs noch durchhalten?
>> Ata Macias, Robert-Johnson
Wir sind als Club und Kulturstätte auf uns allein gestellt. Es gab 10.000 Euro Soforthilfe von der Stadt Offenbach, das war es. Nur wie sollen wir davon die laufenden Kosten bestreiten? Wir werden gehalten von unseren Fans – und nur durch diese. Von Privatpersonen haben wir 90.000 Euro Spenden bekommen (seeyousoon.love). Ohne diese hätte der Club seine Pforten längst schließen müssen. Seit März haben wir keine Einnahmen mehr. Wie also soll das gehen? Stark betroffen sind auch alle (noch) nicht so bekannten DJs und Musiker*innen. Einfach nur schlimm! Für diese gibt es kein finanzielles Mittel, da ihr Arbeitswerkzeug, und nur für das gibt es finanzielle Unterstützung, ihre Kreativität ist. Da bleibt nur Harz 4. Es kann nur weitergehen, wenn wir tanzen dürfen, so wie früher, Schweiß und Umarmen gehören zu einer Clubnacht einfach dazu. Alles andere macht keinen Sinn.Ein Club kann nicht auf Distanz tanzen. Wir werden keine halben Sachen machen.Die Politiker*innen müssen endlich verstehen, dass die Clubkultur sehr wichtig ist.Hier treffen sich Musiker*innen, Tänzer*innen, Musikliebhaber*innen, Künstler*innen,Designer*innen, Fotograf*innen und Andersdenkende in einem Raum und tauschen sich aus bis früh in den Morgen. Da entstehen fantastische Dinge, große Arbeiten,neue Ideen, hohe Kreativität. Es geht hier nicht um Alkohol und Drogen nehmen, sowie das sehr gerne von außen wahrgenommen wird. Was wäre Berlin ohne sein Nachtleben? So nebenbei, der größte Arbeitgeber in Berlin ist die Nacht. Und das trifft auch auf den Großraum Frankfurt und Offenbach zu.