
Foto: © Malte Wandel
Im November jährte sich der Mauerfall zum 30. Mal und beschäftigte sämtliche Feuilletons und deutsche Medien. Die Hauptstadt feierte den Mauerfall eine ganze Woche lang mit zahlreichen Veranstaltungen. Doch das damals einschneidende Ereignis wurde nicht von allen bejubelt. People of Color, jüdische und migrantische Communities befürchteten, dass der Mauerfall (noch mehr) Rassismus begünstigen könnte. Denn die deutsche Vereinigung und die Entstehung eines neuen „deutsch-deutschen Wir-Gefühls“ hatte auch rassistische Anfeindungen und körperliche Übergriffe zur Folge. „Anderen wurde es schwindelig“ zeigt drei künstlerisch-dokumentarische Positionen, die sich mit Erfahrungen und Perspektiven von Schwarzen Menschen, People of Color, Jüd*innen und Migrant*innen auseinandersetzen. Deren Erfahrungen, standen nicht unbedingt im Fokus der euphorischen Berichterstattung. In eigens für die Ausstellung produzierten Videoporträts erzählen sie von ihren Erinnerungen und Erfahrungen während und nach der Wende. Und so beleuchtet die Sonderausstellung jene Geschichten, um so ein vielschichtiges Bild des zentralen Ereignisses der jüngeren deutschen Zeitgeschichte zu zeichnen.
Bis 3.5.2020, Bildungsstätte Anne Frank, Mo-Fr 14-17 Uhr/Sa+So 12-18 Uhr, bs-anne-frank.de