
Foto: Jörg Baumann
Der Intendant und Geschäftsführer Matthias Pees verlässt das Künstlerhaus Mousonturm zum 31. August 2022 nach dem Ende der laufenden Spielzeit, teilt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig mit. Seit 2013 leitet Pees die Geschicke des Künstlerhaus Mousonturm als Intendant und Geschäftsführer und seit Vertrag wurde erst Anfang vergangenen Jahres bis 2024 verlängert. Während seiner Amtszeit realisierte der 51-Jährige für das Haus bei Theater, Tanz und Performance richtungsweisende Projekte in Frankfurt Rhein-Main wie die „Tanzplattform Deutschland 2016“ und das seit 2016 jährlich stattfindende Tanzfestival Rhein-Main im Verbund der von ihm mitinitiierten Tanzplattform Rhein-Main. Matthias Pees holte internationale Theaterschaffende mit ihren Inszenierungen und Projekten nach Frankfurt wie Milo Rau mit „Five Easy Pieces“ und „Family“ oder das sich 2014 von Wiesbaden bis Hanau erstreckende Projekt „Evakuieren“ und die „McDonald‘s Radio University“ (2017) des japanischen Künstlers Akira Takayama. Matthias Pees stärkte während seiner Tätigkeit in hohem Maße die Sichtbarkeit, Produktionsbedingungen und überregionale Vernetzung der lokalen freien Szene zeitgenössischer Tanz- und Performancekunst in Frankfurt, etwa in kontinuierlicher Zusammenarbeit mit Künstlern und Gruppen wie Billinger & Schulz, MAMAZA, zaungäste, YRD.Works, Paula Rosolen, Tony Rizzi oder Joana Tischkau. Auch wurde unter seiner Intendanz die Kinder- und Jugendarbeit im Tanz- und Performancebereich systematisch ausgebaut, etwa mit dem vom Land Hessen geförderten „next generation workspace“. Zuletzt initiierte Pees mit dem Architektenkollektiv raumlaborberlin während der Coronapandemie zwei temporäre Logentheaterbauten, 2020 den Holz-Lehm-BAU im Mousonturm und 2021 die große Open-Air-Bühnenskulptur Sommerbau im Kaiserleiviertel auf der Stadtgrenze zwischen Frankfurt und Offenbach, in der auch große Teile des von Mousonturm im Auftrag des Kulturdezernats koordinierten „Kultursommers Frankfurt Rhein-Main“ sowie die „Frankfurter Dionysien in Offenbach“ u.a. mit der spektakulären Inszenierung „Dionysos Stadt Open Air“ von Christopher Rüping ausgetragen wurden.
„Ich bin in Frankfurt und der Rhein-Main-Region auf so viele am gegenseitigen Austausch und an Kooperationen ‚auf Augenhöhe‘ interessierte Kolleginnen und Kollegen gestoßen, auf so viele spannende und herausfordernde Künstlerinnen und Künstler, auf so ein kontinuierlich begeisterungsfähiges, offenes, teilhabendes, kompetentes Publikum und nicht zuletzt auch so eine engagierte Kulturpolitik, dass mir der vorzeitige Abschied vom Mousonturm tatsächlich sehr schwerfällt“, so Matthias Pees.
Ab 1. September 2022 übernimmt er nun die Intendanz der Berliner Festspiele.