
Thea Mengeler schreibt in ihrem Debütroman „Connect“ über eine junge Frau, die in den Sog einer post-digitalen Gemeinschaft gerät. Ava ist Designerin und steht kurz vor dem Burn-out, ihr Sozialleben ist kaum als solches zu bezeichnen und Panikattacken tun ein Übriges. Das Treffen mit ihrer Freundin Lina, die sie von der Uni kennt, verändert alles: Sie besuchen zusammen eine Gruppe, die sich gegen unmäßigen Konsum und selbstzerstörerisches Karrierestreben verschrieben haben, den toxischen Umgang mit Social Media ablehnen und stattdessen gemeinsam meditieren, tanzen und Körpererfahrungen teilen. Klingt erst einmal zu schön, um wahr zu sein… „Connect“ (so der programmatische Name der Gruppe) wird zu Avas neuem Lebensinhalt, sie löscht sämtliche Apps auf ihrem Mobiltelefon und vernachlässigt ihren Job und ihre alten Freundinnen und Freunde. Denn sie ist der Ansicht, dass ihr altes Leben von der Gesellschaft aufgezwungen ist. Ava merkt nicht, dass auch die Gruppe eine totale Anpassung erwartet und verlangt. Doch nach ihrem Einzug in die Kommune verdichten sich die negativen Berichte über die Gruppe.
Thea Mengelers Debüt – erzählt aus Avas Perspektive – handelt von einer Sekte und ihrer Sogkraft, denn diese vertritt ideologisch eine Internet-Kritik, inklusive der dazugehörigen devices, und Social Media. Stattdessen gehören Polyamorie, Achtsamkeit, Minimalismus, Pseudo-Wissenschaft, Religionskritik und ein Küchen-Buddhismus zu ihrem Repertoire. „Mengeler zwingt die Lesenden dazu, differenzierter nachzudenken. […] Am Ende muss man sich selbst die Frage stellen: Wie können wir heute miteinander leben, arbeiten und in Kontakt treten, ohne uns und die anderen dabei zu verlieren?“ (deutlandfunkkultur.de)
Host der Lesung ist die noch junge Frankfurter Lesereihe „NEVER WASH THEM at more than 40 degrees they said“, die nach der zweijährigen pandemiebedingten Pause mit vier Veranstaltungen wieder am Start ist.
>> 25.8., Ashtanga Yoga Raum Frankfurt (Ingolstädters. 38), pay what you want