
© Andreas Hornoff
Mohamed Amjahid
Wen (be)schützt der deutsche Staat? Der Journalist Mohamed Amjahid recherchiert seit zehn Jahren zum Thema Polizeigewalt, sammelte Fakten, rekonstruierte unzählige Fälle bis ins letzte Detail, wertete geheime Dokumente aus und forschte unermüdlich rechtsextremen Polizist:innen und etablierten Strukturen, die sie decken, nach. Eine seiner Erkenntnisse ist, dass vor allem verletzbare Minderheiten von polizeilicher Willkür betroffen sind und, wie der Autor in seinem neuen Buch betont, „dass es jeden treffen kann“: „Niemand, wirklich niemand hat es verdient, Opfer von Polizeiwillkür oder -diskriminierung zu werden […] ins Visier von rechtsextremen Netzwerken mit polizeilichem Hintergrund genommen zu werden […] von Polizist:innen erschossen zu werden.“ Für SCHIRN MAG PRESENTS liest Mohamed Amjahid aus seinem neuen Buch „Alles nur Einzelfälle?“ (2024). Das Sachbuch ist eine Fortsetzung und Vertiefung von Amjahids kritischer Analyse des Polizeiwesens, basiert auf repräsentativen Studien, langjährigen investigativen Recherchen und persönlichen Erlebnissen. Er demaskiert, wie tief das Polizeiproblem in Deutschlands Sicherheitsarchitektur verwurzelt ist, und beleuchtet kritisch die systematische Vertuschung von Machtmissbrauch bis hin zum NSU 2.0. Literaturkritikerin Miryam Schellbach moderiert das anschließende Gespräch mit der Polizeiforscherin und Soziologie-Professorin Daniela Hunold, deren Schwerpunkte auf empirischer Polizeiforschung, Polizei in der Einwanderungsgesellschaft, Raumsoziologie sowie kritischer Kriminalgeografie liegen. In der Lesung und anschließenden Diskussion werden Themen rechter, rassistischer, antisemitischer Gewalt verhandelt. Empfohlen ab 16 Jahren.
>> 18.2., Schirn, Frankfurt, 19.30 Uhr, VVK 10/AK 15 €, schirn.de