
Foto: © Privatsammlung M. Kopp
Sie gelten als „verlorene Generation“: jüdische Künstlerinnen und Künstler, die im Nationalsozialismus nicht mehr arbeiten konnten, verfolgt oder getötet wurden. Für Frauen war die Situation noch zusätzlich erschwert. Vier dieser Künstlerinnen – Rosy Lilienfeld, Amalie Seckbach, Erna Pinner und Ruth Cahn – können jetzt im Jüdischen Museum wiederentdeckt werden. Sie alle stammen aus Frankfurt und hatten vor 1933 schon einen festen Platz in der Kunstszene, mit eigenen Ateliers und internationalen Ausstellungen. Nur Erna Pinner und Ruth Cahn überlebten im Exil. Alle waren seit Kriegsende weitgehend vergessen – bis jetzt. Rosy Lilienfeld zeichnete und malte düstere und alptraumhafte Szenen, meist Schwarz auf Weiß. Selbst harmlose Sujets wie das Stutzen von Bäumen scheinen bedrohlich. Amalie Seckbach war Autodidaktin, von ihr sind Portraitbüsten und Bilder mit Pflanzen- und Tiermotiven zu sehen. Die Illustratorin Erna Pinner berichtete mit schnellem, präzisem Strich von ihren Reisen und Ruth Cahn malte vor allem selbstbewusste „neue“ Frauen in ausdrucksstarken Farben. Vier sehr unterschiedliche und sehenswerte Werke zurück im Licht!
>> Bis 29.5.2023, Jüdisches Museum, Di-So 10-17 Uhr, juedischesmuseum.de