
Auf Einflüsse aus den verschiedensten Richtungen zu reagieren oder sich neuer Techniken zu bedienen: das gehört zum Wesen der zeitgenössischen Kunst. Für die Werke, die in „Win Win“ gezeigt werden, haben Künstler*innen speziell mit kunstfremden Disziplinen und Expert*innen zusammengearbeitet, um neue Impulse und Denkanstöße zu erhalten. Oder auch einfach, um technische Verfahren überhaupt erst umsetzen zu können. Crossover als Konzept. Helena Petersen hat für ihr Projekt „CINIS Pompeji“ zusammen mit einem Vulkanologen Vulkanasche aus Pompeji erhitzt und sie damit in den Zustand versetzt, der vor 2000 Jahren die ganze Stadt auslöschte. Auf ihren Nahaufnahmen kann man das faszinierende, einst tödlichen Material ganz gefahrlos betrachten. Andreas Mühe ließ für seine auf einer großen Theaterbühne inszenierten Familienportraits verstorbene Familienmitglieder „nachbauen“, z.B. vom Porzellanhersteller Rosenthal. Für die Klanginstallation „Fotografieren ist“, hat sich Adrain Sauer der Autovervollständigung von Google bedient. Die verschiedenen Suchvorschläge dazu, was Fotografieren denn nun ist, verwebt er zu einem gedichtähnlichen Text.
Ann Wente-Jaeger
>> Bis 13.2.21, Art Foyer/DZ Bank, Di-Sa 11-19 Uhr, dzbank-kunstsammlung.de