
© Viktoria Sorochinski
Bist du eine zurückhaltende Schildkröte, ein selbstbewusster Wolf oder doch eine gefühlsbetonte Eule? Aus fünf Streittypen kann jede:r eingangs ihr:sein persönliches Streittier samt zugehöriger Chipkarte wählen und in der Ausstellung herausfinden, ob die Selbsteinschätzung zutrifft. In den vier Themenräumen „Kunst“, „Macht“, „Liebe“ und „Geld“ geht es darum, wie, warum und wo Menschen streiten. Dabei gibt es auch Tipps für einen „guten Streit“ und viele interaktive Stationen, in denen man sein eigenes Verhalten in Streit-Situationen reflektieren kann. Die hinterlassenen Bilder und Gedanken auf Post-Its sind dann wiederum ein spannender Blick in die Köpfe anderer Besucher:innen. Zwischen buntem Fantasy-Kitsch und Beuys wird gefragt, ob sich über Geschmack streiten lässt, angesichts von Trump-Merchandising und Klatschblatt-Titeln wird deutlich, dass Streit manchmal sogar ein Verkaufsschlager ist, und Rückblicke auf die großen Streiks der letzten Jahrzehnte zeigen die wichtige sozialpolitische Bedeutung des Streitens. Denn: Streit ist nichts Schlechtes, sondern im menschlichen Zusammenleben unvermeidlich, ja sogar notwendig. Ohne Diskussionen gibt es schließlich auch keine Demokratie.
Ann Wente-Jaeger
>> Bis 25.8.2024, Museum für Kommunikation, Frankfurt, Di-So 10-18/Mi 10-20 Uhr, mfk-frankfurt.de