
Foto: BSAnneFrank
Am 19. Februar 2020 erschoss ein rechtsextremer Attentäter in Hanau Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu und Vili Păun. Fast ein Jahr ist vergangen, seitdem der rassistisch motivierte Mord neun unschuldige Menschen das Leben kostete. Der Aufschrei über die grauenhafte Tat verhallte schnell, denn Corona überlagerte ziemlich bald alles. Die Existenz von antimuslimischem Rassismus im öffentlichen Leben Deutschlands wird immer wieder geleugnet oder relativiert. Dabei zählte die deutsche Kriminalstatistik über 910 islamfeindliche Straftaten allein im Jahr 2018. Die Dunkelziffer wird laut „Bundeszentrale für politische Bildung“ weit höher geschätzt . Der Vater des Attentäters von Hanau fordert laut SPIEGEL, dass sämtliche Gedenkstätten, die an die Opfer erinnern, entfernt werden, da er darin „Volksverhetzung“ sehe. Er verlangt die Tatwaffen und Munition seines Sohnes zurück und dass dessen Internetseite wieder freigeschaltet wird. #SayTheirNames will das Schweigen über Rassismus brechen! Die gleichnamige Podiumsdiskussion mit Ferda Ataman, Ayse Gülec, Vanessa Thompson, Christian Bangel, Olivia Sarma und der Moderatorin und Politikwissenschaftlerin Hadija Haruna-Oelker diskutiert Fragen wie "Welche Rolle spielen die Behörden, der Mainstream, die Medien?“ und „Was gilt es strukturell zu tun, damit sich rassistische Morde nicht wiederholen?“.
>> 27.1. 2021, Historisches Museum, 19 Uhr, Anmeldung: besucherservice[at]historisches-museum-frankfurt.de