
Foto: © The artist & VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Rosemarie Trockel lässt in ihren Werken Ambivalenzen zu, mehr noch:arbeitet sie explizit heraus. Die umfassende Schau im MMK zeigt Trockels Œuvre sämtlicher Schaffensphasen, von den 1970er-Jahren bis zu eigens für das Museum entstandenen Arbeiten. Rosemarie Trockel zählt zu den bekanntesten Kunstschaffenden Deutschlands – laut Kunstkompass rangierte sie 2022 auf Platz vier hinter Gerhard Richter, Bruce Nauman und Georg Baselitz – ihr Einfluss auf die zeitgenössische Kunst ist enorm. Trockel, die sich der Öffentlichkeit fernhält, bezieht nicht nur mit ihren Werken gesellschaftlich und politisch Stellung. Nach der Silvesternacht 2015 unterzeichnete sie einen Aufruf von Künstler:innen und Musiker:innen aus Köln gegen sexuelle Gewalt und fremdenfeindliche Hetze. (dw.com) In ihren Arbeiten macht sie Gewalt, Bevormundung und Einschränkungen aufgrund des Geschlechts sichtbar, richtet ihren soziologischen Blick mittels Zeichnung, Malerei, Fotografie, Skulptur, Installation und Film auf gesellschaftliche Ordnungen und politische Strukturen – und auf die Natur: „Die Brutalität wie Absurdität normativer Ordnungen tritt im Werk von Rosemarie Trockel offen hervor.“ (mmk.art) Und Kulturdezernentin Ina Hartwig sagt: „Für die Frankfurter:innen gehört Rosemarie Trockel zu unserem Stadtbild. Mit ihrer Skulptur Frankfurter Engel von 1994 wird eindrücklich an das Schicksal der verfolgten und ermordeten homosexuellen Männer und Frauen im Nationalsozialismus erinnert.“
>> Bis 18.6.2023, MMK, Di-So 11-18+Mi 11-19 Uhr, mmk.art