
© Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Idee/Prompt/Bearbeitung: Maren Burghard
Irgendwas fehlt hier doch? Die drei Entwürfe am Eingang hat der Frankfurter Designer Samuel Gärtner mithilfe von künstlicher Intelligenz erstellt: schräge, androgyne Kostüme. Mit kleinen Logiklöchern, wie einer Lücke im Reißverschluss oder einem ausladenden Rock, der menschlichen Bewegungen wohl kaum standhält. Die Kuratorinnen nutzen für „New Realities“ KI als Co-Kurator:in und Künstler:in. Gleichzeitig testen sie die Möglichkeiten von KI, hinterfragen, was die künstlichen Bilder mit unserer Wahrnehmung machen. Modedesign, Mode-Bilder und künstlerische Installationen, mal KI-generiert, mal von Menschen erdacht, sind in der interaktiven Ausstellung zu sehen, regen zum Nachdenken an. Interessant ist das Experiment, in dem KI historische Dienstkleidung der Deutschen Post analysiert und neue Entwürfe daraus ableitet. Das ist spannend anzusehen bzw. zu lesen, offenbart dann in den Details aber die Fehler und phrasenhafte Oberflächlichkeit der Ergebnisse. KI ist so gut wie seine Trainingsdaten – und die sind zu oft voll von Stereotypen, Social-Media-geprägten Schönheitsidealen, x-fach kopierten Inszenierungen und Diskriminierung. Vielleicht weiß KI ja irgendwann, wie sich Stoff anfühlt, wo es reinregnen könnte und wie menschliche Haut wirklich aussieht. Menschliche Kreativität aber bleibt unersetzbar.
Redaktion: Ann Wente-Jaeger
>> Bis 11.01.2026, Museum für Kommunikation, Schaumainkai 53, Frankfurt, mfk-frankfurt.de