
© Künstlerkollektiv Teru
Menschen wandern, verändern ihren Lebensraum und sind stets in Bewegung. Die Ausstellung „Weltenbewegend. Migration macht Geschichten“ setzt sich mit dem Austausch der Kulturen im Zuge der Migration auseinander. Laut Schätzungen des UNHCR betrug die Zahl der Geflüchteten Ende 2018 ca. 70,8 Millionen. Die Schau möchte das komplexe Thema der Migration nicht im Kontext der damit aufkommenden Probleme aufgreifen, sondern den Gewinn der Migration und den Austausch der Kulturen aufzeigen. Sie setzt sich mit der Frage auseinander, ob Migration wirklich nur Ursache von Problemen oder vielmehr wichtiger Motor für neue Wege des Zusammenlebens in einer sich ständig verändernden Welt ist. Denn die Weltkulturen tauschen sich schon lange aus und bereichern sich gegenseitig.
[…] Menschliche Gesellschaften sind niemals statisch - Migration bedeutet nicht nur Flucht und Konflikt, sondern ist auch immer wieder ein Motor für neue Wege des Zusammenlebens und eine Quelle neuer Ideen“, so Eva Raabe (Leiterin Weltkulturen Museum).
Die Schau zeigt, welche Narrative die Migration als Bewegung hervorbringt. Das Kooperationsprojekt Mahina des niederländisch-molukkischen Künstlerkollektivs Teru zeigt, wie Frauen der zweiten und dritten Generation ihre kulturelle Identität verhandeln. Objekte der Ostindonesien-Sammlung des Museums treten in den Dialog mit den portraitierten Frauen und erzählen deren individuelle Geschichten. Im Rahmen von Veranstaltungen werden zudem Themen wie Zuschreibungen von „Deutschsein“ oder „Andersein“,‚Selbstverortung versus Fremdzuschreibung“ diskutiert.
Sohra Nadjibi
>> Bis 30.8.2020, Museum Weltkulturen, Frankfurt, Di-So 11-18+Mi 11-20 Uhr, weltkulturenmuseum.de