© Ute Achhammer, APP, Foto: Christian Kempf
Die Retrospektive „Hélène de Beauvoir. Mit anderen Augen sehen“ ist die erste museale Ausstellung des Œvres der Malerin Hélène de Beauvoir in Deutschland. Aquarelle, Gravuren, Acryl- und Ölgemälde machen deutlich, wie sich die Künstlerin mit den emotionalen und geistigen Auseinandersetzungen ihrer Zeit befasste. Kunst bedeutet für die jüngere Schwester Simone de Beauvoirs („Das andere Geschlecht“) sich zu befreien: Indem sie herrschende Rollenbilder demaskierte und in ihren Bildern die Situation der Frau in der patriarchalen Gesellschaft zeigte. In einem Raum der Schau sind figurative Darstellungen von nackten Frauen – intim und verletzlich – zu sehen. Beide Schwestern wuchsen in Paris in großbürgerlichen, sehr traditionellen Verhältnissen auf. Und fanden beide einen Weg, der Enge und den Zuschreibungen zu entfliehen. Der female gaze erhalte im 20. Jahrhundert zu wenig Beachtung, so die Künstlerin in einem Vortrag über die patriarchalen Zustände in der Kunstwelt an, „an solle die Welt „mit anderen Augen sehen“ (hessenschau.de). Hélène de Beauvoir verhandelte in ihren Arbeiten auch Themen wie die Zerstörung der Umwelt: „Es gibt einen Oberbegriff heute: Ökofeministin. Das war sie“, so Opelvillen-Kuratorin Dr. Beate Kemfert.
Redaktion: Sohra Nadjibi
>> Bis 8.2.2026, Opelvillen Rüsselsheim, opelvillen.de