
© Studio Maximilian Prüfer 2024
Die Ausstellung macht ernst. Jetzt, wo der Klimawandel im Bewusstsein vieler Menschen wieder in der Rangliste der drängendsten Probleme nach unten gerutscht ist (oder geleugnet wird), beschäftigt sich Fixing Futures mit gerade jenem, was die Erde in Zukunft zu einem ziemlich ungemütlichen Ort machen könnte. Kunst – ergänzt von Mitmach-Stationen, interaktiven Spielen und wissenschaftlichen Fakten, die nicht gerade hoffnungsvoll stimmen. In Kapiteln wie Wetter- und Klimakontrolle, Geoengineering oder Biodiversität werden Projekte in künstlerischer Form thematisiert, die bereits in der Erprobung sind, z.B. die CO2-Speicherung oder das Leben unter Glas in einer riesigen Arche für Menschen, Pflanzen und Tiere. Letzteres Projekt ist gescheitert – wie so viele andere. Wissenschaftliche Durchbrüche scheinen allenfalls winzige Flicken im riesigen System Natur zu sein. Maximilian Prüfer gibt den Besuchern in „From Flower to Flower“ eine ganz pragmatische Aussicht auf die Zukunft: Aufgehängt in Bilderrahmen, präsentiert er hölzerne Bestäubungsgeräte für Obstbäume. In China werden sie schon großflächig eingesetzt, in Gegenden, wo Insekten weitgehend ausgerottet wurden. Den Würmern der Künstlergruppe Blockadia*Tiefsee geht es aber hoffentlich noch gut. Sie verwandeln in der Ausstellung ihre Umgebung in Kompost.
Ann Wente-Jaeger
>> Bis 31.8.2025 | MGGU-Museum Giersch der Goethe-Universität | mggu.de