
© Julia Lohm, Hidaka Ohmu, Foto: Mikko Raskinen
Der Frankfurter Kunstverein arbeitet zum dritten Mal mit internationalen naturwissenschaftlichen Forschungsinstituten und zeitgenössischen Künstler:innen zusammen und setzt sich in der Schau „Bending The Curve“ erneut mit Fragen, die sich mit der sozial-ökologischen Transformation und dem sich verändernden Verhältnis zwischen Mensch und Natur befassen, auseinander. Die weltweite Artenvielfalt nimmt seit Jahrzehnten ab. Der Globale Zustandsberichts des Weltbiodiversitätsrats (IPBES, 2019) meldete, dass sich der Zustand natürlicher Ökosysteme um durchschnittlich 47 Prozent verschlechtert hat im Vergleich zu ihrem ursprünglichen Status. „Klimawandel bestimmt, wie wir leben, Artensterben bestimmt, ob wir in Zukunft überhaupt überleben”, so Katrin Böhning-Gaese (Direktorin des Senckenberg Biodiversität & Klima Forschungszentrum). Die Schau entstehe in der Hoffnung und aus der Überzeugung, für einen noch möglichen Wandel öffentlich einzutreten. Der Fokus der Arbeiten liegt auf exemplarischen Projekten und Initiativen, die sich einer sozial-ökologischen Transformation aktiv verschrieben haben. Die eingeladenen Künstler:innen suchen nach Möglichkeiten, die Idee von Ausbeutung planetarer Materialien und Lebewesen zu umgehen, wollen in einen Austausch treten, kooperieren. Und spüren veränderten, paradigmatischen Sichtweisen nach, indem sie nicht-menschlichen Lebensformen eine Handlungsmacht zuschreiben. Werte verschieben bzw. erweitern sich: Menschen sind Teil eines Ganzen und Mit-Lebewesen sollen hierarchielos(er) gesehen werden. Die Schau zeigt Werke, „die Zeugnis von Wissen, von Handeln und einer tiefen (Für)Sorge für das Verlassen des menschlichen Anthropozentismus hin zu dem Gedanken transformativer Naturecultures sind“ (fkv.de).
>> 13.10.2023-3.3.2024, Frankfurter Kunstverein, Di-So 11-19 + Do 11- 21 Uhr, fkv.de