
© Gunter Lepkowski
Andreas Mühe erforscht mit fotografischen Bildern und Installationen die spürbaren Auswirkungen der deutschen Geschichte. Er betrachtet die Vergangenheit als einen Zeitraum, der Narben und Traumata hinterlassen hat, die noch immer nicht ausreichend aufgearbeitet sind. In Anbetracht des Aufschwungs antidemokratischer und radikaler Strömungen in der heutigen politischen Landschaft wird die Notwendigkeit, sich mit unserer Geschichte auseinanderzusetzen, dringlicher denn je. Eine treffende Beschreibung seiner Arbeiten im Buch „Obersalzberg“, die zwischen 2010 und 2012 entstanden sind und die Ausstellung „Im Banne des Zorns“ einleiten, lautet: „Mit der Kamera ins Herz der Finsternis“. Das Titelmotiv der Ausstellung, „Mooslahnerkopf“ aus dem Jahr 2010, gehört ebenfalls zu dieser Serie. Zudem werden Werke aus seiner Serie „RAFNSU“ präsentiert, die sich mit dem Schrecken des deutschen Terrorismus und der Radikalisierung auseinandersetzen. Fotografien aus den Serien „Beates Katzen“, „AM Bunker“, „Kanzlerbungalow“ und „Wandlitz“ bieten einen umfassenden Überblick über seine künstlerischen Zyklen. Eines haben diese Arbeiten oft gemeinsam: Die sorgfältige und inszenierte Art des Fotografierens mit einer Plattenkamera ermöglicht es Andreas Mühe, die Szenerie sowie seine persönliche Perspektive und Haltung immer wieder zu hinterfragen, bevor er den Auslöser betätigt. Dies gilt auch für die Betrachter seiner Werke. Andreas Mühes Arbeiten schaffen Raum für die Auseinandersetzung mit der eigenen und der gesellschaftlichen Geschichte, die bis in die Gegenwart reicht.
>> 26.2.-24.5., Kunststiftung DZ BANK, Frankfurt, kunststiftungdzbank.de