
Foto: © Amna Elhassan
„Eine Hommage an die Demokratiebewegung“, so die Schirn über die Schau „Amna Elhassan. Deconstructed Bodies – In Search of Home“. Aktueller denn je, mit Blick auf Iran, wo seit der Ermordung von Jina Mahsa Amini am 16. September täglich Menschen sterben – weil sie für Demokratie und Menschenrechte auf die Straße gehen. Die Künstlerin Amna Elhassan porträtiert in ihren Werken die soziopolitischen Veränderungen und den kulturellen Widerstand im Sudan mit Fokus auf die Frauen in ihrem Land. Für die Rotunde der Schirn konzipierte sie die großformatige Wandmalerei „December (2022)“. Elhassan verarbeitete in „December“ die Zerschlagung der Demokratiebewegung im Sudan und bezieht sich darin auf das Massaker von Khartum am 3. Juni 2019. Regierungstruppen beendeten gewaltsam die friedliche Dezember-Revolution, die mit landesweiten Protesten und einer dreimonatigen Besetzung des Platzes vor dem Militärhauptquartier in Khartum zum Sturz der 30-jährigen Diktatur des ehemaligen Präsidenten Omar al-Bashir führte. Zahlreiche Leichen der Opfer wurden in den Nil geworfen, Frauen vergewaltigt. „Elhassans Gemälde thematisiert den Nil als Fluss des Lebens und des Todes und widersetzt sich der Annahme, dass der Tod das Ende von Träumen und Ambitionen eines Menschen bedeutet.“ (schirn.de) Audre Lordes Zitat: „Ich bin nicht frei, solange irgendeine andere Frau noch nicht frei ist“ ist immer noch aktuell!
>> 4.11.2022-12.2.2023, Schirn, Di/Fr-So 10-19/Mi+Do 10-22 Uhr, schirn.de