
Foto: © Aernout Mik, Courtesy der Künstler und carlier | gebauer, Berlin/Madrid
Aernout Miks Raum- und Videoinstallationen inszenieren Situationen, die das Verhalten und die Interaktion von Gruppen in oft instabilen gesellschaftlichen Kontexten untersuchen. Seine fiktiven Szenarien bewegen sich zwischen Dokumentation und Performance, wirken zugleich vertraut und befremdlich. Die choreografierten Videoarbeiten des niederländischen Künstlers setzen sich mit den Suggestionen und Dynamiken von Sicherheit und Bedrohung im öffentlichen Raum auseinander und reflektieren die Position des Individuums in widersprüchlichen oder dysfunktionalen Systemen. Mik konzipierte eigens für die Schau seine Arbeit „Threshold Barriers“ (2022): Hier treffen Gesellschaft und Staatsmacht, Bürger:innen und Polizei direkt aufeinander. Die längst überholten Strukturen von Autorität und Sicherheit haben jedoch ihre Gültigkeit verloren. In seiner Videoinstallation „Double Bind“ (2018) verhandelt Mik die Präsenz von bewaffneten Einheiten des staatlichen Schutzapparats, die sich scheinbar isoliert und ohne direkten Kontakt mit den Passant:innen in der Stadt bewegen.
>> Schirn, 7.7.-3.10.2022, Di+Fr-So 10-19/ Mi+D0 10-22 Uhr, schirn.de