
Vom Hobbyfilmer zum Star-Regisseur ist’s ein weiter Weg. So war’s auch für Steven Spielberg, der in einer dezent chaotischen Familie aufwuchs und sich schon als Kind für die Welt des Filmemachens interessierte. Jahrzehnte mussten vergehen, bis Spielberg sich dazu durchrang, seine Kindheit und Jugend in einem Film zu verarbeiten. Das Ergebnis, „Die Fabelmans“, ist sein persönlichstes Vermächtnis. Mit fiktiven Charakteren in einer semiautobiografischen Geschichte widmet Spielberg sich selbst und seiner rührenden Familie ein Denkmal, mit dem er noch einmal die Höhen und Tiefen seiner jungen Jahre durchlebt. Seine Vorliebe für Hollywood-Klassiker, insbesondere für die Western-Epen John Fords, erstreckt sich durch einen Film, in dem auch die schwierige Beziehung zwischen seinen Eltern, dargestellt von Michelle Williams und Paul Dano, und der Einfluss antisemitischer Schulkamerad:innen auf den jungen Steven alias Sam Fabelman (Gabriel LaBelle) viel Raum einnehmen. Während die Familiensaga gleichwohl straffer hätte erzählt werden können, spiegelt sich in dem Film eine Erfolgsstory, die sich in ihrer emotionalen Strömung irgendwo zwischen der Mythologie einer atypisch amerikanischen Familie und dem TV-Clan der Simpsons manifestiert.
USA 2022, mit Michelle Williams, Paul Dano, Seth Rogen, Gabriel LaBelle, Julia Butters, Judd Hirsch, Jeannie Berlin, (151 Min.)