
Léo (Eden Dambrine) und Rémi (Gustav de Waele) sind beste Freunde, gehen gemeinsam in dieselbe Klasse. Die unbeschwerten Abenteuer, die die beiden 13 Jahre alten Jungs in ihrer Freizeit bestehen, sind Teil einer Unschuld, wie sie wohl jede:r in diesem Alter einmal durchlebt. Léo und Rémi haben gemeinsam so viel Spaß miteinander, dass die Mitschüler:innen sie bald zu hänseln beginnen, mit kindlichen Fragen à la „Seid ihr beiden zusammen?”. In der Tat wirken die beiden Jungen wie ein romantisch liiertes Paar, wenn sie sich intensiv ansehen oder Berührung suchen. Léo, der seinen besten Freund nie aus den Augen lässt, wird die plötzliche Aufmerksamkeit jedoch bald unangenehm und erweist Rémi in der Öffentlichkeit zunehmend ab. Ein fataler Fehler, der ein schockierendes Unglück heraufbeschwört … Mit zuweilen poetisch anmutenden Aufnahmen erzählt der Belgier Lukas Dhont eine tief unter die Haut gehende Geschichte vom Ende der Unschuld, einer Lebensphase, die auch die Kindheit ablöst, um Raum fürs Erwachsenwerden zu machen. Schuld und Vergebung, auch sich selbst gegenüber, werden zum zentralen Thema eines Films, der selbst mehr an Reife gewinnt, je länger und tragischer sich die Ereignisse entwickeln.
Belgien/Frankreich/Niederlande 2022, mit Eden Dambrine, Gustav de Waele, Èmilie Dequenne, Léa Drucker, Kevin Janssens, Marc Weiss, (105 Min.)