FSK 16
Brasilien zu Zeiten der Militärdiktatur in den 1970ern: Ausgestattet mit falschen Papieren, hat sich Marcelo (Wagner Moura), der eigentlich anders heißt, die Karnevalswoche 1977 ausgeguckt, um möglichst unbehelligt in die Küstenstadt Recife reisen zu können. Dort will der Heimkehrer einerseits den Verbleib seiner schon länger verschollenen Mutter aufklären. Andererseits drängt es ihn, den eigenen Sohn Fernando (Enzo Nunes) endlich wiederzusehen, der seit dem plötzlichen Tod von Marcelos Ehefrau Fatima (Alice Carvalho) bei deren Eltern untergekommen ist. Als Technologieexperte hatte sich Marcelo mit seinen Forschungstätigkeiten einst bei einem mächtigen Wirtschaftsboss so unbeliebt gemacht, dass er um sein Leben fürchten und untertauchen musste. Erneut dauert es nicht allzu lange, bis der Rückkehrer sich in jenem immer enger zuziehenden Netz aus Überwachung, Korruption, Misstrauen und Verfolgung zu verheddern droht … Wie schon in Walter Salles’ „Für immer hier“, Preisträger des diesjährigen Auslands-Oscars, inszeniert jetzt auch Filmer Kleber Mendonça Filho mit „The Secret Agent“ eine größtenteils in jener Spätphase der Militärdiktatur spielende Geschichte, die gleichwohl fiktiv auf mehreren Zeitebenen abläuft und zu einem vertrackt konstruierten, glaubwürdig geschauspielerten Paranoiathriller verdichtet wird.
Redaktion: Horst E. Wegener
>> Start: 6.11. (158 Min.) Brasilien/Frankreich/Deutschland 2025, mit Wagner Moura, Carlos Francisco, Tânia Maria, Enzo Nunes, Robério Diógenes