
Julie (Renate Reinsve) ist eine Frau, die ihr Leben genießt. Sie ist sich dessen nur nicht bewusst. Wechselt die Studiengänge wie ihre Liebhaber, arbeitet als Buchhändlerin, während sie sich einer Karriere als Autorin verschließt. Aus Angst vor der Verantwortung. Ihre Beziehung zu dem Jahre älteren Comic-Zeichner Aksel (Anders Danielsen Lie) beginnt stürmisch, endet chaotisch. Julie liebt es Hals über Kopf. Mit Eivind (Herbert Nordrum) steht bereits der nächste Lebenspartner vor ihr. Die beiden verzehren sich nacheinander, streiten, versöhnen und entzweien sich. Ist es Lust? Oder Liebe? Das eine kann kaum ohne das andere. Das wirft Julie immer wieder aus der Bahn. Bis sie eines Tages schwanger wird, sie, die noch keine Kinder haben wollte, weil es etwas Endliches ist in einer Beziehung. Wie viele andere Frauen und Männer ihrer Generation muss Julie sehr schmerzhaft erfahren, was ihr nahestehende Menschen wirklich für sie bedeuten, wann das Leben für sich und andere beginnt, wann es endet. Joachim Triers in zwölf Kapitel geteilte Erzählung über den Schwebezustand einer jungen Frau in einer Welt, die sich viel zu schnell zu drehen scheint, fasziniert durch eine Leichtigkeit, welche sich als Stilmittel konsequent gegen die Schwere menschlichen Daseins stellt.
Norwegen/Dänemark/Schweden 2021, mit Renate Reinsve, Anders Danielsen Lie, Herbert Nordrum, Hans Olav Brenner, Helene Bjørneby, (128 Min.)