
Astrid (Christiane Paul) und Paul (Ronald Zehrfeld) sind erst seit einigen Wochen ein Paar, als Paul seine Liebste zu einem Kurztrip in ein nobles Hotel in Budapest einlädt. Dort will man sich in aller Ruhe Zeit gönnen, um die Beziehung zu vertiefen, nicht ohne den handelsüblichen Sex, das versteht sich von selbst. Schon bald erblickt Astrid in dem Hotel jedoch einen Mann, den sie aus ihrer Jugendzeit kennt, und mit dem sie damals, in der DDR der 1980er Jahre, romantisch liiert war. Als Paul die Geschichte von Julius (Sebastian Hülk) und seiner Astrid erfährt, legt sich Eifersucht über das bisher so harmonische Miteinander. Mit behutsam arrangierten Bildern und angenehm unaufdringlichen Darstellern adaptiert von Gustorf mit seinem Regiedebüt die gleichnamige Romanvorlage von Bestsellerautor Gregor Sander. Seine Reise ins Ich einer gereiften Frau gerät mit wiederkehrenden Rückblenden auch zu einer Zeitreise in ein geteiltes Deutschland, in dem willkürlich markierte Grenzen die Menschen zwar nicht vor der Flucht, oftmals jedoch von der vollkommenen Ausübung von Liebe und Leidenschaft zurück hielten.
Uwe Bettenbühl
Deutschland 2019, mit Christiane Paul, Ronald Zehrfeld, Sebastian Hülk, Barnaby Metschurat, Mercedes Müller, Leonard Kunz, 89. Min.