Eine Frau liegt mit zertrümmertem Schädel auf einem steinigen Abhang neben der Straße. Kurz zuvor hatte sie einen handfesten Streit mit ihrem Freund, James Sythe (Gabriel Basso), der jetzt des Totschlags verdächtigt wird. Sythe beteuert seine Unschuld, doch es kommt zum Prozess. Unter den Geschworenen: Justin Kemp (Nicholas Hoult). Für die Jury ist der Fall zunächst klar: Sythe hat seine Freundin getötet. Beweise gibt es keine – was Justin am besten wissen muss. Denn, so scheint es, er war es, der in der regnerischen Nacht und aus Unachtsamkeit die junge Frau mit seinem Auto angefahren und über die Böschung gestoßen hat. Ein Jahr lang glaubte Justin, ein Tier angefahren zu haben. Voller Zweifel, verhält sich Justin defensiv, in der Hoffnung, dass niemand ihn verdächtigt. Auch wenn Sythe dafür lebenslang eingesperrt wird. Staatsanwältin Faith Killebrew (Toni Collette) ist ein extrem harter Knochen, an dem sich Justins Schicksal bald die Zähne ausbeißen wird … „Juror #2“, das kann jederzeit und überall, jeder Mensch sein, der als Geschworene:r über Leben und Verderb einer/s Angeklagten entscheidet. Clint Eastwoods voraussichtlich letzte Regie-Arbeit geht am Beispiel eines explosiven Mordfalls tief unter die Haut, lässt dabei kaum Zweifel offen, dass weder Angst noch Feigheit vor Vergeltung immun sind.
Uwe Bettenbühl
>> Start: 16.1. (114 Min.), USA 2024, mit Nicholas Hoult, Toni Collette, J.K. Simmons, Chris Messina, Gabriel Basso, Zoey Deutch, Cedric Yarbrough, Kiefer Sutherland