
Matthias (Albrecht Schuch) hat alles unter Kontrolle. Als Chef einer Agentur, die einen Begleitservice und andere zwischenmenschliche Dienste anbietet, ist er voll in seinem Element. Smart, eitel, galant und extrem professionell sorgt er bei seinen Kund:innen für vollste Zufriedenheit. Freundin Sophia (Julia Franz Richter) verlässt ihn dennoch eines Tages – weil er auch privat ein Kunstprodukt bleibt, emotional steril in einem Designerheim, das Geschmack, aber wenig Charme versprüht. Zeitgleich verursacht sein Zutun bei einem älteren Paar eine Trennung, die er bald bereuen wird. Denn fortan hat Matthias den von Rache erfüllten Ehemann am Hals, der zu allem bereit ist. Ein Auftrag, bei dem Matthias dann, bei einem großen Fest, einen Familiensohn vortäuschen soll, gerät zum Schluss völlig außer Kontrolle … Wie charakterlos ist die moderne Gesellschaft? Dieser Frage scheint Bernhard Wengers Satire nachzugehen – mit feinem Humor und skurrilen Situationen, in die sich der Held des Films hineinmanövriert, zunehmend verunsichert von seiner gespielten Selbstsicherheit, gefangen in der Natürlichkeit eines Pfaus, der, so Regisseur Wenger, „wenig kann, außer schön zu sein“.
Uwe Bettenbühl
>> Start: 20.2. (102 Min.), Österreich/Deutschland 2024, mit Albrecht Schuch, Julia Franz Richter, Anton Noori, Theresa Frostad Eggesbø, Maria Hofstätter