
Ein Serienmörder macht die iranische Stadt Mashhad unsicher. Seine Opfer: Prostituierte. Sein Ziel: Die Heilige Stadt von Sünderinnen zu säubern. Eine Frau nach der anderen gerät in die Fänge des „Spinnenmörders”, wie das Monstrum der Nacht genannt wird. Rahimi (Zar Amir Ebrahimi) ist eine Journalistin aus Teheran, die nach Mashhad reist, um über die brutalen Morde zu berichten. Sie stellt sobald fest, dass der Mörder von nicht wenigen Bewohner:innen der Stadt geduldet, ja geradezu gefeiert wird, da seine Taten offenbar ganz „im Sinne Gottes” geschehen. Rahimis Interesse an den Mordfällen steigert sich in eine Obsession, an deren Ende eine riskante Tat steht: Rahimi selbst gibt sich als Straßennutte aus, um dem Killer eine Falle zu stellen – was sie in akute Lebensgefahr bringt. In zuweilen düster-nihilistischen Bildern rekonstruiert der von Ali Abbasi („Border”) inszenierte Thriller wahre Geschehnisse aus den Jahren 2000/2001, mit einer herausragenden Zar Amir Ebrahimi, die für ihr Porträt einer kühlen und selbstbewussten Reporterin beim Filmfestival in Cannes als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde. Den iranischen Behörden war der Film mit seiner kritischen sozialen Stellungnahme vorab ein Dorn im Auge – weshalb die Dreharbeiten nicht auf iranischem Boden, sondern in Jordanien stattfanden.
Dänemark/Frankreich/Deutschland 2022, mit Mehdi Bajestani, Zar Amir Ebrahimi, Arash Ashtiani, Forouzan Jamshidnejad, Alice Rahimi, (117 Min.)