
© Antje Kühn
Schon der Titel ist eine Absurdität – Kängurus am Pool? In Theresia Walsers Satire aus dem Jahr 2022 sind sie ein Symbol für den Luxus, in dem eine Familie , die in der Krise reich geworden ist, lebt – es heißt, dass sie jetzt einen Privatpool und Kängurus als Haustiere besitzen. Früher wohnten sie in dem Mietshaus, dessen Mikrokosmos Thema des Stücks ist. Probleme haben alle, die dort leben: zum Beispiel das schlaflose Ehepaar, das sich auch nachts nichts zu sagen hat, eine junge Frau, die immer wieder sagt, dass sie „bald“ wegziehen wird, die stets in einen Bademantel Gekleidete, die sich am allerliebsten über ihre kranke Mutter beschwert, die wiederum „Myriarden von Dingen“ bestellt – zum Beispiel ein Pilzhaus aus der Serie „Teetrinkende Zwerge“ – damit der „schwingende Meisenknödel vor dem Fenster“ nicht zum größten Ereignis des Tages wird. Mit Ironie und Sprachwitz zeichnet Walser den Stillstand im Leben ihrer Figuren, die durch die Coronakrise zusätzlich gebeutelt werden. Das Ensemble verkörpert die satirisch überzeichneten Charaktere unter der Regie von Bettina Sachs sehr authentisch und sorgt so für einen unterhaltsamen Abend, der im ausverkauften Theater mit minutenlangem Applaus bedacht wird.
Antje Kroll
>> 28.2., 1./28./29.3., 4./5./11./12.4., Kellertheater, Frankfurt, 20.30 Uhr, 16, erm. 8 €, Infos & Tickets: (069) 28 80 23, kellertheater-frankfurt.de