
Foto: Zach Mendez
Nach dem Besuch der besten Privatschulen ist der 18-jährige Jamal nun auf der Militärakademie. Als Abschlussgeschenk hat er schon mal ein eigenes Auto bekommen. Plötzlich ist er verschwunden und reagiert auf keine Nachricht der Eltern mehr. Das getrennt lebende Paar – eine afroamerikanische Psychologin und ein weißer FBI-Agent – macht sich deshalb große Sorgen. Die Mutter Kendra wendet sich an die Polizei, doch statt der erhofften Unterstützung schlägt ihr im Revier Rassismus entgegen. Der Beamte gibt sich wenig Mühe zu verbergen, dass er Jamal für ein Gang-Mitglied hält. Er ist schließlich ein Schwarzer. Auch zwischen Kendra und ihrem Noch-Ehemann Scott kochen die unterschiedlichen Herkünfte und Lebenseinstellungen hoch. In American Son, das 2018 am Broadway Premiere feierte und später von Netflix verfilmt worden ist, entblößt der Strafverteidiger und Autor Christopher Demos-Brown den latenten und offenen Rassismus in den USA. Das English Theater bringt nun sein ergreifendes und nach wie vor aktuelles Werk auf die Bühne, das auch hierzulande den Finger in offene Wunden legt.
>> 6.5. bis 3.6., English Theatre, Frankfurt, täglich außer Mo, 19.30 Uhr, So 18 Uhr, 37–50 €, div. Ermäßigungen, Infos & Tickets: (069)242 316 20, english-theatre.org