Foto: 1700-Jahre-jüdisches-Leben-in-Deutschland-e.V.
Jüdisches Leben existiert seit 1700 Jahren in Deutschland. Schätzungsweise 150.000 Jüdinnen und Juden leben heute in Deutschland. Und doch ist den meisten das Judentum „nur“ im Kontext der Shoah, dem Nahost-Konflikt und absurden (antisemitischen) Verschwörungstheorien bekannt. Dabei ist es so viel mehr – vielfältig, bunt und vor allem Teil dieser Gesellschaft! Der Künstler Jan Feldman hält in der Online-Ausstellung „Jewersity“ genau diese jüdische Diversität fest. In kurzen Clips porträtiert er Jüdinnen und Juden und stellt ihnen zwei Fragen: „Wer bist du? Und was bedeutet es für Dich, jüdisch zu sein?“ Die Videos, mit zum Teil berührenden Antworten, zeigen Vielfalt und Lebendigkeit jüdischen Lebens in Deutschland. Das Festjahr „#2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland“ plant deutschlandweit ca.1000 Veranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen, Video-Projekte, Theater und Filme. Mit dem Ziel: jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen und dem erstarkenden Antisemitismus etwas entgegenzusetzen. Die Journalist:innen Shelly Kupferberg, Miron Tenenberg und Mirna Funk machen in dem Podcast #2021JLID die Diversität jüdischen Lebens heute in Deutschland hörbar und sprechen mit interessanten Gästen über das Thema. Mirna Funk sprach u.a. mit dem Publizisten Michel Friedman, der mit neun Jahren von Paris nach Frankfurt zog. In dem sehr berührenden Gespräch spricht der promovierte Philosoph über seine Erfahrungen, darüber, dass der Judenhass, der einzige sei, aus dem der Gehasste nicht entfliehen könne und von der Überzeugung, dass jede:r etwas tun könne, um gegen Menschenhass vorzugehen: „Wir sind jetzt die Zeitzeugen (Hanau, Halle, Chemnitz). Was tun wir und tun wir genug?“
>> >> 2021jlid.de/leben-heute