Hochwertige Zutaten mit kräftige Aromen und handwerklich sehr gut zubereitet: Das Pirosmani ist jederzeit einen Besuch wert.
Essen: 5
Service: 4
Ambiente: 5
Die georgische Küche ist hierzulande noch immer recht unbekannt. Zu Unrecht, denn in ihr vereinen sich europäisch-mediterrane Elemente mit deutlichen Anleihen aus Persien. Vor allem der häufige Einsatz der Walnuss ist charakteristisch und begleitet uns im stilvoll eingerichteten Restaurant nicht nur durch die Vorspeise Badrijani nigvsit, gebratene Auberginen mit Walnuss-Safran-Füllung, frischem Koriander und Granatapfelkernen (9,80 €). Die feine Aromatik des vegetarischen Gerichts kann uns durchaus überzeugen. Leider sind die Röllchen etwas zu kalt, was eine volle Geschmacksentfaltung erschwert. Davon kann beim Schweineschaschlik, saftige Schweinespieße vom Grill mit Ofenkartoffeln und einer fruchtig-sauren Mirabellensoße (18,50 €), keine Rede sein. Das deftige Fleisch ist sehr zart und saftig. Eine willkommene Ergänzung ist der Mirabellendip, der dem Gericht eine leichte Komponente hinzufügt und es zusätzlich aufwertet. Die zweite Hauptspeise Mais-Hähnchen in der Pfanne gebraten nach georgischer Art (18, 50 €) lässt ebenfalls kaum Wünsche offen. Intensiv im Eigengeschmack vermissen wir nicht wirklich einen Dip oder Soße. Zum Dessert bestellen wir beim freundlichen Service Pelamushi, einen traditionellen georgischen Pudding aus Traubensaft und Walnüssen (8,90 €), der eigentlich eher eine Torte mit Boden aus Mürbeteig und Nüssen ist. Fruchtig, aber nicht zu süß, ist es ein runder Abschluss, der in Verbindung mit einem Walnuss-Murabit-Tee mit eingelegter Walnuss (5,90 €) sein ganzes Potenzial entfaltet.
>> Michael Faust, Pirosmani, Friedberger Anlage 1-3 (Ostend), (0176) 63 03 75 31, pirosmani-restaurant.de, Di-So 11.30-14.30 + 18-23.30 Uhr