Aidan Kelly Murphy
Lankum, eines der kreativsten Folk-Ensembles aus Dublin, trägt seinen Namen nach der Ballade „False Lankum“ über einen kindermordenden Bösewicht – Texter und Komponist dieses Liedes war der irische Traveller John Reilly Jr. (ca. 1925 –1969), der viele traditionelle Folkmusiker und Musiksammler in Irland beeinflusste. Die Musiker von Lankum kennen sich gut aus mit irischen Märchen und Mythen, dennoch sind sie echte urbane und einfallsreiche Grenzgänger, die den dogmatischen Traditionalist*innen irischer Folkmusik das Feld nicht überlassen wollen. Sie gewähren einen Blick darauf, wie sie die Musik ihrer Heimat heute hören möchten. Ihr Repertoire umfasst humorvolle Dubliner Straßenlieder, Balladen aus der Traveller-Tradition, Tanzmelodien und vor allem eigenes Material mit gesellschaftskritischen Texten zu Themen wie Arbeitslosigkeit, Globalisierung, Emigration und anderen aktuellen Geschichten von der „grünen Insel“. Ihre Musik ist rebellisch, manchmal rau, direkt, fast schon grob. Nur mit akustischen Instrumenten gespielt, kommt sie kraftvoll und wuchtig daher, kontrastiert durch beeindruckende vierstimmige Gesangspassagen.
29.1., Alte Oper, Mozart Saal, Frankfurt, 20 Uhr, ab 23 €, alteoper.de