Ist es nicht herrlich? Unser Leben bewegt sich mehr und mehr im Outdoorbereich, wir lassen uns laue After-Work-Abende in schönsten Locations gefallen und genießen Sonne, Wärme und geselliges Beisammensein. Doch was des einen Freud, ist des anderen Leid. Steht das Gudes-Büdchen am Matthias-Beltz-Platz im Nordend vor dem Aus, weil es einen Kompromiss mit den Nachbar*innen nicht einhalten kann? Die orangenen Stühle sollten nach Beschluss weggeräumt werden, um den Anrainer*innen ein wenig Nachtruhe zu gönnen. Nur ist das schwierig bis unmöglich, wenn die Leute stur auf den Stühlen sitzen bleiben. Auch mit großer Spannung erwartet wird der Saisonbeginn des Freitagsmarkts am Friedberger Platz, der ab dem Erreichen von sommerlichen Temperaturen und dem Einbruch der Dämmerung zum äußerst beliebten Treff von bindungswilligen Singles und anderen Nachtschwärmer*innen mutiert. Heiß und locker geht es da her, die Notdurft wird dann auch mal in Vorgarten um die Ecke erledigt … Nichts Neues? Nein, same procedere as every year und genauso ärgerlich wie jedes Jahr. Für weiteren Gesprächsstoff dürfte ein Vorstoß unseres OB sorgen, der das nördliche Mainufer ab August für Autos sperren möchte und das auf Probe bis zum Museumsuferfest Ende August. Nicht nur der Nahverkehr macht sich Sorgen, auch die Anwohner*innen, die eine weitere Feiermeile vor der Haustür befürchten. Was tun? Kontrollen? Aufpasser*innen, die das Miteinander regeln? Oder fassen wir uns selbst an die Nase und schauen, dass wir weder unappetitlichen Müll noch andere Unbeschreiblichkeiten hinterlassen, und dafür sorgen, dass wir mit unserem Verhalten nicht andere in Bedrängnis bringen. Nun gibt es bald ein Go für die umstrittenen Elektroroller. Die dürfen bald auch in Frankfurt gefahren werden (auf Radwegen, nicht auf Fußgängerwegen). Schaut man sich realistisch an, wie es jetzt schon mit der Harmonie auf unseren Straßen und Wegen bestellt ist, dann darf man befürchten, dass die motorisierten Zweiräder für weiteren Konfliktstoff sorgen werden. Frankfurt hat wenig Raum, es wird überall enger und enger – für alle. Für Egoman*innen jedenfalls – auf welchem Transportmittel auch immer – ist kein freier Platz in unserer Stadt.
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