Zugegeben, gerade in der Stadt der Börse, in Frankfurt, ist es natürlich vermessen, solide Geldinvestitionen mit dem allseits beliebten Pokerspiel in den einen, sprichwörtlichen, Topf zu werfen, aber: Beide Varianten, um außerhalb eines 9-to-5-Jobs an Geld zu kommen, brauchen Können und Glück gleichermaßen. Und der Profi-Spieler bringt – ebenso wie der Profi-Investor – tendenziell mehr Know-how mit anstatt Kleeblätter, die ihm Glück bringen.
Und so soll an dieser Stelle ein mutiger Beitrag folgen: Der Vergleich der Parallelen zwischen dem Pokerspiel und einem Investment und der Vergleich, der zeigt, welche Fehler es zu vermeiden gilt. Bevor es um die Fehler mit einem hohen Lerneffekt geht, ein Wort zum wohl größten Unterschied: Währen die waschechten Börsianer sich nach wie vor am Börsenplatz 4 in Frankfurt am Main einfinden, kann man Poker mittlerweile auch im Internet spielen. Dass es viele Anbieter gibt, zeigt Online Poker Vergleich einer umfangreichen Liste. Doch auch der Kauf von Aktien wird online immer beliebter. Zu groß sind die Vorteile der Flexibilität, die das Internet hier bietet.
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Das Pokerspiel und das Investment an der Börse haben mehr Gemeinsamkeiten, als manch einer denken mag.
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Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Fehler, die Pokerspieler machen, auch für den Erfolg eines Investments nicht dienlich sind.
• Abwarten und Gewinne scheffeln!?
Es ist der klassische Irrglaube, an dem sich so mancher Pokerspieler ebenso gerne festhält wie ein Investor: Wer lange genug ausharrt, wird wieder Gewinne einfahren. Die Idee, dass irgendwann der Zeitpunkt X kommt, an dem sich die Talfahrt wieder auf einem entspannten Nulllevel einpendelt oder gar Gewinne winken, ist ein Trugschluss, denn: Verluste sind üblich und lassen sich umso besser verkraften, wenn sie einfach akzeptiert werden. Wann der besagte Zeitpunkt kommt, um einen Verlust final hinzunehmen, ist hingegen nicht weiter bestimmbar.
• Mit hartem Training den Erfolgskurs ansteuern
Eine Demovariante des Pokers und des Investierens kann eine sinnvolle Übung sein, um sich mit den Funktionalitäten vertraut zu machen. Länger aber darf das Spiel ohne echtes Geld, ohne echte Gewinne und ohne echte Verluste nicht dauern, denn die Trainingszeit wird sich nicht im Erfolg niederschlagen. Das Pokerspiel ohne echten Einsatz ist ebenso effektlos wie ein rein theoretisches Investment.
• Unüberlegt loslegen
Das Pendant zu Punkt 2 ist im Übrigen ebenso sinnfrei, denn wer ohne Wissen, Training oder Know-how ein Pokerspiel beginnt oder ein Investment tätigt, wird ebenso scheitern wie derjenige, der auf den Erfolgskurs nach hartem Training hofft. Das Bauchgefühl, das Pokerspieler und Investoren punktuell zu Geld verhilft, ist keine sinnvolle Langzeit-Strategie, sondern gleicht einem punktuellen Glückstreffer.
• Mit Variantenvielfalt zum Geldgewinn!?
Profis sind die Gewinner am Pokertisch. Profis sind die Gewinner der Investmentbranche. Wer bis zum Profiniveau kommen möchte, muss sich zunächst fokussieren und auf nur einer der sprichwörtlichen Hochzeiten tanzen. Das heißt, der Investor wird Profi in der Immobilienbranche oder in der Rohstoffbranche. Der Pokerspieler wird Profi bei nur einer Spielvariante – beispielsweise bei Texas Holdem. Hier kennt er die Regeln genau. Zwar ist die Bandbreite der Möglichkeiten für den breit aufgestellten Investor oder Pokerspieler größer, lukrativer hingegen ist die Strategie des Spezialisten.
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Freunde des Pokerspiels sollte kein Tisch-Hopping betreiben, sondern sich besser auf eine Spielvariante an einem Tisch spezialisieren.
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Auch wer sich in punkto Investment auf ein Thema spezialisiert - beispielsweise auf den Bereich Immobilien - wird sich hier mit Profi-Wissen zum Erfolg manövrieren. Das Thema regelmäßig zu wechseln, macht hingegen keinen Sinn.
• Zwischen Vorsicht und Wagnis
Es ist ein wahrlich großer Spagat, den Pokerspieler ebenso machen müssen wie Investoren: Einer umsichtigen, vorsichtigen Beobachtungsgabe muss ein Aktivismus folgen, der auch von Mut geprägt ist. Und genau an dieser Stelle ist der Spagat nicht etwa eine sportliche Herausforderung, sondern eine, die sich vor allem finanziell bemerkbar machen wird. Wer ein Wagnis eingeht, wird dafür mit einem Gewinn belohnt. Allerdings muss das Wagnis, also das Risiko, das sich vor allem auch finanziell bemerkbar macht, immer im Rahmen einer vernünftigen Obergrenze erfolgen. Das heißt: Der komplette finanzielle Ruin darf nicht riskiert werden.
• Wählerisch zu sein, zahlt sich aus
Rein psychologisch betrachtet, ist es natürlich verständlich, dass gerade Anfänger möglichst jede Chance auf ein Pokerspiel oder ein Investment nutzen möchten. Auszahlen wird sich diese Strategie allerdings nicht. Auch hier gilt – ähnlich wie in Punkt 4 bereits umfassend beschrieben – es geht nicht darum, jede Chance zu ergreifen, sondern die Optionen auszumachen, die auch wirklich eine Chance darstellen. Mit einem Blick ins Casino, zum Casino-Schiff ans Mainufer oder ins Online-Casino lässt sich diese Annahme am besten nachvollziehen: Es geht nicht darum, an vielen Tischen zu spielen, sondern die Tische auszumachen, die eine Gewinnchance offerieren, weil der Spieler Profi in diesem Metier (in diesem Spiel) ist. Ähnliches lässt sich mit Blick auf Investitionen beobachten: Es ist nicht zielführend, sich über jede einzelne Anleihe zu informieren bzw. das Investment auf verschiedene Anleihen zu splitten. Denn jede Anleihe bedeutet, dass auch die Flut an Informationen steigt, die es zu verarbeiten gilt, um rechtzeitig wieder zu verkaufen.