
Seit der Liberalisierung des Strommarkts können Verbraucher ihren Versorger frei wählen. Trotz dieser Möglichkeit beziehen viele Haushalte ihren Strom weiterhin von den örtlichen Grundversorgern, obwohl diese meist hohe Preise verlangen. Mit einem Wechsel des Stromanbieters sparen Verbraucher viel Geld. Noch besser: Wenn sie sich für einen preiswerten Ökostromtarif entscheiden, verbinden sie die Ersparnis mit der Förderung des Klimaschutzes.
Ökostromtarife: Überraschend günstig
Viele denken bei "Öko" automatisch an hohe Kosten. Das trifft auf Bereiche wie Bio-Lebensmittel zu, für den Strommarkt gilt das nicht. Anbieter von Ökostrom verlangen häufig weniger als Grundversorger und Großkonzerne, die Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken verkaufen. Auf einem Tarifvergleichsportal können sich Verbraucher davon innerhalb weniger Minuten überzeugen. Sie geben ihre Postleitzahl an, damit der Vergleichsrechner die Suche auf die örtlich verfügbaren Tarife eingrenzt. Zudem tippen sie ihren ungefähren jährlichen Stromverbrauch ein. Dieser ist wichtig, weil sich Stromtarife aus den zwei Bestandteilen Grundgebühr und Verbrauchsgebühr zusammensetzen. Für einen Geringverbraucher kann ein anderer Tarif als für einen Vielverbraucher preiswert sein. Wer bisher vom lokalen Stromversorger Energie bezieht, kann ein erhebliches Einsparpotenzial realisieren.
Welche Tarife die Energiewende tatsächlich beschleunigen
Bezieher von Ökostrom möchten mit ihrem Tarif bewusst die Energiewende hin zu einer sauberen Stromproduktion forcieren. Was viele nicht wissen: Nicht jeder Ökostromtarif garantiert das. Einige Unternehmen nutzen ausschließlich Strom aus Wasserkraftwerken, die bereits seit Jahrzehnten existieren. Mit einem solchen Tarif tragen die Kunden nichts zur Energiewende bei. Sie sollten stattdessen Ökostromtarife mit Gütesiegeln wie dem Grüner-Strom-Label oder dem Ok-Power-Label vorziehen. Die Herausgeber dieser Siegel stellen auf unterschiedliche Weise sicher, dass der Strombezug der Energiewende zugutekommt. Beim Grüner-Strom-Label müssen sich Versorger verpflichten, einen Teil der Einnahmen in neue regenerative Anlagen zu investieren. Das Ok-Power-Label setzt voraus, dass der Strom aus relativ neuen Anlagen stammt. Zudem gibt es die Gütesiegel vom TÜV Nord und vom TÜV Süd, bei denen Dienstleister aus beiden Varianten wählen können.
Raus aus dem Altvertrag: Das Sonderkündigungsrecht nutzen
Grundsätzlich müssen sich Kunden bei ihrem alten Anbieter an die Kündigungsfrist und eine mögliche Mindestvertragslaufzeit halten, bevor sie wechseln können. Die Mindestlaufzeit kann bis zu zwei Jahre betragen. Bei jeder Preiserhöhung besteht jedoch ein Sonderkündigungsrecht, dank dem sie den Wechsel zum Ökostromtarif schneller vollziehen können. Dabei spielt es keine Rolle, warum das Unternehmen die Preise anhebt. Auch der Verweis auf gestiegene Steuern und Umlagen hilft ihm nicht, Verbrauchern steht immer ein Sonderkündigungsrecht zu. Spätestens sechs Wochen vor der Preiserhöhung muss der Versorger darüber informieren, bei den meisten Firmen kündigen Kunden innerhalb von zwei Wochen fristgerecht. Kündigung sollte schriftlich formuliert sein und auf das Sonderkündigungsrecht bezogen sein. Ein Formular für Sonderkündigung finden Sie bei Top Tarif.
Wechseln zur regulären Frist: Der neue Versorger übernimmt die Kündigung
Wollen Kunden die gewöhnliche Kündigungsfrist nutzen, erledigen sie den Wechsel noch einfacher. Sie müssen sich ausschließlich an den gewählten Neuanbieter wenden. Sobald dieser den Antrag auf einen Ökostromtarif empfängt, kümmert er sich um alle Formalitäten. Ein separates Kündigungsschreiben ist nicht notwendig. In fast allen Fällen funktioniert dieser Anbieterwechsel reibungslos, nur in Ausnahmefällen hakt es. Verbraucher müssen sich aber nicht vor einer Stromabschaltung fürchten. Sollte etwas schiefgehen, fallen sie kurzzeitig bis zur Lösung des Problems in den Grundversorgertarif.