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© Dominique Müller
Viele in Frankfurt sind schon froh, überhaupt bezahlbaren Wohnraum gefunden zu haben. Der Wohnungsmarkt ist mehr als angespannt. Dabei wurde Mitte des Jahres der neue Mietspiegel für die Stadt Frankfurt durch den Planungsdezernenten Mike Josef und die Vertreter der Mieter- und Eigentümerverbände bekannt gegeben. Daraus wird ersichtlich, dass die Mieten in der Stadt in den letzten vier Jahren kontinuierlich gestiegen sind. Im Durchschnitt sind es rund 9,36 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete.
Vor vier Jahren lag dieser Wert noch bei 8,66 Euro. Damit ergibt sich für den Mieter eine Steigerung von 8,1 Prozent in dieser Zeit. Somit wurden rund zwei Prozent pro Jahr zugelegt. Vergleicht man jedoch denselben Zeitraum in den Jahren davor, ist der Anstieg der Nettokaltmiete geringer ausgefallen. Denn in dieser Zeit stieg dieser Wert um 11,3 Prozent. Somit sind Verbände und Planungsdezernent sich einige, dass der Anstieg nicht so „explosionsartig“ war. Dennoch befindet sich der angespannte Wohnungsmarkt immer noch bei einem Anstieg der Mieten. Unnormal hingegen halten die beurteilenden diese Entwicklung nicht. Frankfurt ist immerhin eine aufblühende Stadt. Um diese Aussage zu stützen, kann ein vergleichbarer Mietspiegelindex von Hamburg, Düsseldorf oder Köln herangezogen werden. Hier zeigt sich ebenfalls eine durchschnittliche Nettokaltmiete von mehr als 8 Euro.
Dabei ist der Mietpreis von vielen Faktoren abhängig. Besonders ist in diesem Kontext, dass die Preise pro Quadratmeter tendenziell immer weiter auseinanderdriften, schaut man sich die Kosten für Wohnungen von gemeinnützigen Wohngemeinschaften und Wohnungen von Privatpersonen an. Zudem ist ausschlaggebend, in welchem Stadtteil man in Frankfurt wohnt oder wie die Wohnanlage gestaltet ist, in der der Mieter lebt. Besonders teuer ist das Wohnen in Bereichen von Eschersheim oder des Dornbuschs. Aber auch das Westend gehört zu den Teilen von Frankfurt, in denen die höchsten Mietkosten aufgerufen werden. Eher weniger wird in Höchst, Griesheim, Fechenheim und Gutleutviertel verlangt. In Nordend, Sachsenhausen, Bornheim und Bockenheim hingegen finden sich tendenziell niedrigere Mieten.
Jedoch sind neben der Lage ebenfalls Faktoren wie eine Einbauküche oder ein modernes Bad Stellschrauben einer höheren Miete. Zudem kann für hochwertige Fußböden, eine energetische Sanierung oder für einen Neubau mehr verlangt werden. Dabei zeigt sich im Mietspiegel für Frankfurt, der vom Institut für Wohnen und Umwelt erstellt wurde, das Wohnungen mit 100 Quadratmetern Wohnfläche durchschnittlich am preiswertesten sind. So ist es nicht unüblich, das Menschen auf Wohnungssuche günstige Online-Kredite suchen, um für den Fall eine passende Immobilie zu finden, schnell liquide zu sein. Hier profitieren sie meist von günstigen Zinsen und einer einfachen Kreditvergabe. Dabei ist die eigentliche Aufnahme heute längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden.
Dabei soll der Mietspiegel allen Seiten eine Begründung für eine „Angemessenheit der Miete“ liefern. Dass sich Mieterhöhungen nicht vermeiden lassen, ist klar. Jedoch will der Mieterschutzverein Frankfurt eine „unnötige Mieterhöhung“ vermeiden. Denn der Mietspiegel bietet selbst vor Gericht eine Basis. Erstellt wird dieser im Übrigen alle vier Jahre. Dabei soll er die Entwicklung auf diesem Sektor optimal spiegeln. Mietpreise für die Sozialwohnungen in der Stadt sind in die Berechnung jedoch nicht mit eingeflossen. Für die Stadt selbst scheint der Mietspiegel jedoch von eminenter Wichtigkeit. Denn Frankfurt hat in Westdeutschland die höchste Mieterquote.