Die Vorweihnachtszeit ist geprägt von Weihnachtsmärkten, Weihnachtsfeiern und so allerlei geschäftigem Treiben in den Straßen, die sich eigens hierfür festlich geschmückt haben. Gerade deswegen ist das keine Ruhezeit für die Polizei und auch nicht für mich. Es gilt, an diesen Orten die Sicherheit zu gewährleisten, zum Jahresabschluss auf das vergangene Jahr zurückzuschauen und parallel die Einsatzmaßnahmen für die Silvesternacht vorzubereiten. Und dennoch versuchen alle Kolleginnen und Kollegen in Frankfurt genau so wie ich, besinnliche Momente aufzufangen und sich – jeder auf seine Art – auf die Weihnachtstage vorzubereiten. Für mich ist es besonders schön, zusammen mit Kolleginnen und Kollegen bei einzelnen Revieren und Kommissariaten, die ich vor Weihnachten besuche, solch besinnliche Momente zu genießen. Bei Kaffee und Plätzchen zeigen sich selbst gestandene Polizisten dann nicht selten von einer ganz anderen Seite und die Gespräche nehmen oft einen unerwarteten Verlauf. Und auch das Weihnachtssingen des Polizeichores kurz vor den Feiertagen ist eine schöne Tradition, um sich auf die besonderen Tage einzustimmen. Ganz persönlich bin ich ein großer Fan der Weihnachtskomödie „Single Bells“. Komödiantisch werden darin lustige und schräge Momente einer Familie gezeigt, die sich stressgeplagt auf das Weihnachtsfest vorbereitet. Der Film ist wunderbar skurril, macht aber auch nachdenklich, weil wohl jeder Zuschauer Parallelen aus der eigenen Familie entdeckt. Jährlich zu passender Stunde vor Weihnachten versuche ich, diesen Film zu schauen und habe mir vor Jahren extra hierfür die DVD gekauft. Ruhige und schöne Weihnachtsstunden im Kreis meiner Familie bekommen nach den Eindrücken dieses Filmes einen ganz anderen Stellenwert; und dennoch muss ich manchmal lächeln, wenn ich eine Szene des Films in der Familie wiedererkenne … Leider haben an Weihnachten nicht alle Polizistinnen und Polizisten frei. Auf den Revieren, in der Einsatzzentrale und auch in einigen Kommissariaten wird an Weihnachten durchgearbeitet, und das manchmal stressiger als an anderen Tagen, denn in manchen Familien geht es an Weihnachten keineswegs besinnlich zu, so dass wir zu Hilfe gerufen werden und oft auch einschreiten müssen. Auch das ist Weihnachten und uns wohlbekannt. Dennoch hoffe ich immer, dass auch die an Weihnachten arbeitenden Kolleginnen und Kollegen zumindest ein bisschen in weihnachtliche Stimmung kommen. In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes, aber auch ruhiges Weihnachtsfest!
51 Jahre, Beruf: Polizeipräsident, verheiratet