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Lebt man alleine oder mit seinem Partner, macht man sich über Versicherungen meistens noch nicht viele Gedanken. Kommt das erste Kind auf die Welt, nehmen frischgebackene Eltern dies aber häufig zum Anlass, über die Absicherung der Familie nachzudenken und sich nach entsprechenden Policen umzuschauen. Doch obwohl die Deutschen verhältnismäßig viele Versicherungen abschließen, reichen diese oft nicht für die Risikovorsorge in der Familie aus.
Geldanlagen sind Deutschen oft wichtiger als die Risikoabsicherung
Im Jahr 2012 ergab eine Auswertung des Bundes der Versicherten (BdV) , dass die Deutschen insgesamt rund 452 Millionen Versicherungen abgeschlossen haben - das entspricht etwa fünf Policen pro Kopf. Dennoch sah der BdV die Tendenz, dass Verbraucher ihr Geld eher anlegen, als es in sinnvolle Versicherungen zu investieren. Insbesondere die Absicherung von Schäden an Leib und Leben wurde häufig vernachlässigt - dabei sollte doch gerade diese an oberster Stelle stehen - umso mehr, wenn man nicht nur sich selbst, sondern eine Familie zu versorgen hat. In den vergangenen Jahren hatten insbesondere Lebensversicherungen, die eine klassische Form der Risikovorsorge darstellen, keinen guten Ruf. Inzwischen jedoch gewinnt die klassische Lebensversicherung wieder an Beliebtheit. Doch was ist der Grund dafür, dass die Lebensversicherung so lange an Beliebtheit eingebüßt hat? Bei der Kapitallebensversicherung lässt sich das durch die gesunkenen Zinsen bei vergleichsweise hohen Kosten erklären. Doch letztlich ist sie nicht die einzige Form der Lebensversicherung.Womöglich ist die Aufklärung darüber unzureichend, welche Risiken sich mit den unterschiedlichen Arten von Lebensversicherungen absichern lassen: Nicht alle, wohl aber einige Policen können für Familien durchaus eine sinnvolle Form der Vorsorge sein.Stattdessen raten selbst viele Experten pauschal von Lebensversicherungen ab, ohne auf die Unterschiede hinzuweisen. Verbraucher sollten sich davon nicht abschrecken lassen,sondern sich selbst informieren: Nur wer die verschiedenen Varianten kennt, kann auch abwägen, ob eine Lebensversicherung sinnvoll ist und welche Art für die Absicherung der Familie am besten geeignet ist.
Die Risikolebensversicherung
Ein Fall, in dem eine Absicherung der Familienmitglieder dringend zu empfehlen ist: Der Lebensunterhalt für die gesamte Familie wird durch einen Alleinverdiener erwirtschaftet.Schließlich würde, sollte der Versorger der Familie versterben, eine große finanzielle Lücke entstehen. Die Hinterbliebenen könnten dann schnell in finanzielle Not geraten, denn allein von der staatlichen Hinterbliebenenrente den Lebensunterhalt zu bestreiten, ist so gut wie unmöglich. Vor einer solch dramatischen Lage schützt eine Risikolebensversicherung. Da sie nicht kapitalbildend ist - die Versicherungssumme also nur im Todesfall ausgezahlt wird -halten die Versicherungsanbieter die Beiträge vergleichsweise niedrig. Sind beide Elternteile berufstätig, ist eine Risikolebensversicherung über Kreuz sinnvoll. So ist der jeweils hinterbliebene Partner finanziell abgesichert und kann Rechnungen begleichen, die Kinder versorgen und auch die mit dem Tod des Partners verbundenen Beerdigungskosten zahlen.Auch bei der Risikolebensversicherung gilt jedoch: Sie sollte nicht unüberlegt abgeschlossen werden. Vielmehr sollte man vorab den konkreten Absicherungsbedarf der Familie ermitteln: Als Richtwert empfehlen Experten das Drei- bis Fünffache des Jahresbruttoeinkommens - zuzüglich etwaiger Kreditsummen. Empfehlenswert ist eine Police, die sich nachträglich anpassen lässt - beispielsweise, wenn sich der Absicherungsbedarf durch einen zusätzlichen Kredit oder ein weiteres Kind erhöht.