Frankfurts erster Schwede hat eine Menge zu bieten – allerdings zu einem gehobenen Preis. Die Qualität der Speisen rechtfertigen allerdings das Preisniveau.
Beim Betreten des Gastraums fällt uns die stilsicher gewählte Einrichtung mit vielen Holzelementen auf, die zum stimmungsvollen Ambiente beiträgt. Die sehr kleine Karte – eine etwas vergrößerte Karte ist für Januar geplant – macht derzeit noch die Auswahl leicht. Wir ordern beim freundlichen und aufmerksamen Service Hälleflundra, gebackener Heilbutt auf einer Variation von Roter Bete, brauner Meerrettichbutter, Dill und gegrillter Zitrone (28 €). Der ausgezeichnete Gesamteindruck des Fischgerichts wird höchstens durch die überschaubare Portionsgröße ein wenig geschmälert. Allerdings nicht lange: Der Heilbutt schmeckt hervorragend. Die feinen Nuancen von der Meerrettichbutter, dem frischen Dill und der feinen Säure demonstrieren große Kochkunst. Selbst beim vermeintlich einfachen Klassiker Sveas Köttbullar, Hackfleischbällchen mit Kartoffelpüree, Sahnesauce, gestampften Preiselbeeren und gepresster Gurke (18 €) ist das feine Händchen der schwedischen Köche aus Stockholm zu erkennen. Die einzelnen Komponenten fügen sich nahtlos in ein grandioses Geschmackserlebnis ein. Lediglich das Püree ist eher ein Stampf, was sich aber verschmerzen lässt. Zum Dessert bestellen wir Äppelpajsrullader, frisch gebackene Apfelroulade mit Crumbletopping und einer Bourbon-Vanillesauce (9 €) und Hunungspäron, eine in Rotwein geschmorte Honigbirne mit Schlagsahne (8 €). Die Roulade verzaubert unsere Gaumen mit feinen Röstaromen, wenngleich die Soße etwas sparsam eingesetzt wurde. Die Birne lässt allerdings das Rotweinaroma vermissen.
Michael Faust
Svea, Brückenstraße 42 (Sachsenhausen), (069) 20 02 58 57, svea-frankfurt.com, Mo-Sa 18- 24 Uhr