Carlos ist noch ein kleiner Junge, als sein Vater Pedro (Santiago Alfonso) beschließt, seinen Sohn auf eine Ballettschule zu schicken - sehr zum Widerwillen seines Kindes, das viel lieber mit Freunden durch die Straßen von Havanna streunen und Fußball spielen möchte. Doch Pedro, ein direkter Nachfahre afrikanischer Sklaven auf Kuba, ist unerbittlich, bestraft seinen Sohn gnadenlos, wann immer er sich dem Tanzunterricht entzieht. Carlos’ Talent indes ist unbestreitbar, das haben nicht nur die Schulleitung und seine Mentorin Chery (Laura De la Uz) erkannt. Auftritte in Europa wecken das Interesse der großen Bühnen und Ensembles dieser Welt an dem inzwischen erwachsenen jungen Tänzer, der schließlich ein festes Engagement beim Royal Ballet in London annimmt. Startänzer Carlos Acosta spielt sich selbst in diesem facettenreichen Biopic, in dem eine Ballett-Inszenierung namens “Yuli”, über das Leben und Wirken Acostas, den Rahmen bildet für die künstlerische Aufarbeitung einer Karriere, die ihresgleichen sucht. Acostas grenzenlose Affinität zu seiner kubanischen Heimat verpackt der Film in warmherzige, lebensfrohe Bilder, die hier auch als Liebeserklärung an das Leben und die hohe Kunst des Balletts dienen.
Uwe Bettenbühl
Spanien/Kuba/England 2018, mit Carlos Acosta, Santiago Alfonso, Edilson Manuel Olvera, Kevyin Martinez, Laura De la Uz