Tante Martha (Emmanuelle Riva) ist in höchster Not! Im zarten Alter von 88 soll sie ins Altersheim. Da sich die noch rüstige alte Dame jedoch strikt dagegen wehrt, schreibt sie, ganz altmodisch, einen Brief. An ihre in Kanada lebende Nichte Fiona (Fiona Gordon). Die jungfräuliche Bibliothekarin packt sofort ihre Siebensachen, macht sich auf den Weg nach Paris. Weil Martha inzwischen die Flucht vor den Sozialhelfern ergriffen hat und ziellos durch die Stadt streunt, bekommt Fiona den Hauch von Großstadtchaos zu spüren. Sie fällt von einer Brücke in die Seine, verliert ihr Gepäck, ihr Handy, ihren Ausweis. Den bekommt der obdachlose Dom (Dominique Abel) in die Hände. Und wie’s der Zufall will, begegnen sich Fiona und Dom sobald an der Flusspromenade - wo ein irres und amouröses Verwechslungsspiel beginnt. Die Kunst der Pantomime machte die Akteurinnen und Akteure der Stummfilmzeit zu Stars. In „Barfuß in Paris” entsprechen Dialoge, Stil und Inhalt der zeitgenössischen Komödie , aber die an der Pantomime orientierte Spielweise der Darstellerinnen und Darsteller ist den Klassikern der 1920er Jahre nachempfunden. Chaplineske Situationskomik und die tiefe Verehrung Jacques Tatis für die Pionierjahre des Kinos bilden das Fundament für einen skurrilen Bildertrip inmitten von Schatten und Lichtern der Großstadt, in dem die wundervolle Emmanuelle Riva („Liebe”) eine ihrer letzten Rollen spielt.
Filmstart: Dominique Abel: Barfuß in Paris >> Start: 7.9. (83 Min.)