In der 30. Spielzeit haben sich die Burgfestspiele den Musical-Klassiker von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice vorgenommen (1978). Evita, vom einfachen Volk geliebt und vom Bürgertum gehasst, gestorben mit nur 33 Jahren: Regisseur Benedikt Borrmann lässt das Stück im eher bescheiden ausgestatteten „Palast der Träume“ spielen und zeigt in Rückblenden den gesellschaftlichen und politischen Aufstieg des jungen Mädchens Eva Duarte zur machthungrigen argentinischen Diktatorengattin Evita Péron. Maria Mucha spielt und singt diese Evita sehr wandlungsfähig, mal charmant, später herrisch. An ihrer Seite steht als zweite Hauptfigur der fiktive, als Zirkusdompteur gekleidete Che, der alles erzählerisch begleitet und kommentiert – präsent und charismatisch dargestellt von Randy Diamond. Das starke Ensemble und der Chor unterstützen die Hauptdarsteller mit Tanzszenen und (deutschem) Gesang, der manchmal schwer zu verstehen ist. Dabei tragen sie wunderbare Kostüme (Anja Müller) der damaligen Ära. Die Inszenierung unterhält mit den bekannten Melodien; wer die Zusammenhänge und Anspielungen in der schnellen Polit-Revue begreifen will, sollte sich vorher etwas einlesen. Franziska Jentsch
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EVITA >> 8./9./10./11./12.7., Burgfestspiele Bad Vilbel, Klaus-Havenstein-Weg 1, 20.15 Uhr, So 18.15 Uhr, (bis September), 23-38 €, erm. 5 € weniger, Infos & Tickets: (06101) 55 94 55